Die Lage ist ernst in den Kreisen Ostholstein, Plön und Segeberg. Feindliche Kräfte in Divisionsstärke stehen kurz vorm Überschreiten der Bundesautobahn 21 und haben die Absicht die Lübecker Bucht zu nehmen. Die Panzergrenadierbrigade 41 hat den Auftrag den feindlichen Angriff zu verzögern. Kein einfaches Unterfangen in diesem breiten und durchschnittenen Gefechtsstreifen, dem Feind stehen mehrere Angriffsachsen zur Verfügung. Hier die Absicht und das Verhalten des Feindes herauszufinden kann nur ein Job für die Eutiner Aufklärer sein. Mit knapp 250 Soldaten übt das Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ derzeit die Aufklärung im Rahmen einer Verzögerungsoperation bei der zweiwöchigen Übung „HOLSTEIN RITT“ im öffentlichen Raum.

Der Kommandeur (re.) wird von einem Spähtruppführer im Bataillonsgefechtsstand in die Aufklärungsergebnisse eingewiesen.

Seit einigen Jahren sind auch die Drohnensysteme des Bataillons wieder bei einer Übung und Ausbildung im öffentlichen Raum mit eingebunden. Neben den Spähtrupps bestehend aus dem Spähwagen FENNEK und dem Transportpanzer FUCHS, die sich durch Waldwege und Nebenstraßen der feindlichen Sicherungslinie annähern, sieht man daher auch die Drohne in der Landschaft. Beispielsweise nahe Berlin (Anm. d. R.: gemeint ist hier nicht die Hauptstadt, sondern die Ortschaft bei Seedorf) die Drohne LUNA mit ihrem Startkatapult auf einem Acker. Der Bauer genehmigte den Eutiner Aufklärern freundlicherweise die Nutzung seines Grundstückes – eine Herausforderung, die man so von Truppenübungsplätzen nicht kennt.  

Aufklärung im öffentlichen Raum

Die Drohne LUNA wird für einen Start vorbereitet. Im Hintergrund sichern Soldaten des LUNA-Zuges den Startraum der Drohne.

Daneben lauern noch zahlreiche weitere Herausforderungen für die Aufklärung im öffentlichen Raum.

Ob es sich um interessierte und redefreudige Bürger, den Spaziergänger mit Hund im Landeraum der Drohne oder den Bauer, der mit seinem Traktor den zentralen Waldweg blockiert, der zum durchstoßen der feindlichen Sicherungslinie genutzt werden muss, handelt. Allesamt Herausforderungen, die auf Truppenübungsplätzen nur selten für die Soldaten erfahrbar, aber dennoch Teil der möglichen Einsatzrealität sind.

Auge und Ohr der Brigade

Doch auch Angesichts des ungewohnten Übungsraums und den vielen neuen Herausforderungen, die Eutiner Aufklärer vernachlässigen dabei nicht ihren Kernauftrag als „Auge und Ohr“ ihrer Brigade zu fungieren und der übergeordneten Führung die kritischen Informationen zur Lage und Absicht des Feindes lagegerecht zur Verfügung zu stellen.

Die Übung „HOLSTEIN RITT“ bietet für das Bataillon den Auftakt zur diesjährigen Manöverreihe. Im Mail werden die Eutiner Aufklärer mit 400 Mann im Rahmen der Übung „HOLSTEINER HUSAR“ in Jägerbrück das Erlernte vertiefen, um dann im August am Ausbildungshöhepunkt des Jahres, der Brigadeübung in der Oberlausitz, mit insgesamt mehr als 1500 Soldaten teilzunehmen.

Ein Spähtrupp mit dem Spähwagen FENNEK (vorne), verstärkt durch zwei Transportpanzer Fuchs.

Ohne Sicherung geht nichts!

Die Spähtrupps melden sich beim Alarmposten und werden durch den Kompaniechef eingewiesen bis wohin sie durch den Alarmposten gesichert werden um eine schnellstmögliche Bewegung sicherstellen zu können.

H Simon