Nach 10 Jahren in der Militärseelsorge wurde Militärpfarrerin Dorothea Brand aus dem aktiven Dienst verabschiedet.

Dazu fanden sich knapp 200 Gäste ein – unter anderem aus ihrer ehemaligen Kirchengemeinde in Lippe, in welcher sie 25
Jahre diente, sowie aus zahlreichen Militärstandorten wie Munster, Lüneburg, Putlos und Todendorf.

Die Militärpfarrerin Dorothea Brand bei ihrer Predigt vor den knapp 200 Gästen in Eutin.

Frau Brand diente hier in Eutin die letzten beiden Jahre vor ihrer Pensionierung. „Dienstzeitende für eine Pfarrerin, geht das?“, fragte
sich Brand in ihrer Predigt. „So genau weiß ich es nicht, denn die Verpflichtung bleibt wohl für immer“. Der Leitende Militärdekan
Armin Wenzel dankte Frau Brand nachdrücklich für ihren Dienst und ihre Treue. Er verwies auf die Tageslosung der Kirche, welche weltweit gelte – eine Art „christlicher Tagesbefehl“, wie er es den Soldaten erklärte: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen“ zitiert Wenzel das Johannes-Evangelium. „Dies wurde durch Militärpfarrerin Brand erfüllt, wie von kaum jemand anderem! Viele lernten dies sehr an ihr zu schätzen“ so Wenzel. Ein besonderes Augenmerk hatte Brand ebenfalls für die Einsatzsoldaten und deren Familien, beispielsweise in sogenannten „Rüstzeiten“. Zahllosen von ihnen habe Brand geholfen und sie auf ihrem weiteren Lebensweg gestärkt. „Ich nehme dich als Vorbild für uns alle, das Zuhören zu lernen und aufmerksamer für unsere Mitmenschen zu sein“ bemerkte Militärdekan Wenzel abschließend.

Militärpfarrerin Dorothea Brand wird durch den Militärdekan Armin Wenzel von ihrer Dienstpflicht entbunden.

Die Dienstpflicht geht – die Verpflichtung bleibt

Die Entpflichtung von Frau Brand benötigte gleich zwei Dokumente. Zum einem als Bundesbeamtin auf Zeit und zum anderen als kirchliche Amtsträgerin. Aber auch wenn Frau Brand nun von ihren dienstlichen Verpflichtungen befreit ist, kirchliche Rechte wie das Taufen und Trauen, das Abhalten von Gottesdiensten oder die Leitung einer Abendmahlsfeier bleiben lebenslang bestehen, merkt Wenzel an. Der Kommandeur des Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“, Oberstleutnant Tobias Aust, ist ebenso voller Lobesworte für die Arbeit von Militärpfarrerin Brand:

„Wir Eutiner Aufklärer wollen Danke sagen. Danke für ihre Menschlichkeit und Offenheit. Danke für ihre Fürsorge und Betreuung. Danke für die vielen Unterrichte, die sie für unsere Soldaten gehalten haben und für ihre Zeit bei uns“.

Grußworte aus den verschiedensten Seelsorgebereichen dankten Frau Brand für ihre zugewandte Präsenz, für das immer offene Ohr und das vielfältige Mitgehen in zahllosen Begegnungen an den Standorten. Auch Frau Brand selber nutzte die Gelegenheit, sich bei den vielen Weggefährten, Kollegen, Freunden, ihrer engen Mitarbeiterin, Pfarrhelferin Frau Angelika Urfels, sowie ihrem Lebenspartner Wolfgang Kummerfeldt zu bedanken.

„Ich danke Ihnen und Euch für das große Vertrauen, das Sie mir entgegengebracht haben! Ich wünsche Ihnen, wünsche uns allen Menschen an die Seite, die uns zeigen, dass sich das Leben lohnt. Windwirbel nur so wenig wie nötig, glückliche Momente, die das Staunen lehren, dafür so viele wie möglich!“, so Militärpfarrerin Brand, die militärisch kurz und knapp ihre Rede schließt:

„Ich melde mich ab“.


H Simon