... lautet der Auftrag des Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ beim Übungsdurchgang 14/18 im Gefechtsübungszentrum Heer vom 20.-31. August, bei welchem das Aufklärungsbataillon auf Seite der „gegnerischen Kräfte“ einem Angriff auf das Jägerbataillon 413 voraus aufklärte.

Diese Besonderheit kam zustande, da das Aufklärungsbataillon in der gegebenen Rahmenlage auf Seiten der Angreifer so eine größere Aufklärungstiefe sowie Anzahl an „Feinden“ zur Aufklärung hatte, was in der Rolle des Verteidigers, an der Seite der Jäger, so nicht möglich gewesen wäre.
Die Rahmenlage sah vor, dass das Jägerbataillon 413 eine Verzögerung in zwei Phasen durchführt, um dann in der Ortschaft „Schnöggersburg“ zu verteidigen. Das Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ klärte dem Angriff der „Berländischen 21. MotInfBrig“ voraus auf, um die Gefechtsgliederung sowie die Stellungen der Jäger in der Verzögerung zu erkennen.
Der Aufklärung kann kaum etwas entgehen
Eine besondere Herausforderung stellte dabei die Aufklärung in der Übungsstadt Schnöggersburg dar, da der Großteil der bodengebundenen Aufklärung nur in die ersten Straßenzüge aufklären konnte. Hier kam vor allem der Luftaufklärung des Bataillons in Form von LUNA und KZO eine wichtige Funktion zu, welche aus der Luft deutlich besser in urbanen Gebieten aufklären können.

Auch in Waldstücken untergezogene Kräfte können durch die Sensoren des Aufklärungsbataillons, hier KZO, aufgeklärt werden.

Die Aufklärung am Boden in Form von Fennek, Radar und leichten Spähern konnte dafür jedoch insbesondere Truppenbewegungen aufklären und erkennen sowie über weite Strecken „Fühlung zum Feind“ halten, um auch fortlaufend Erkenntnisse über Verhaltensweisen sowie Absicht des Feindes zu sammeln.
Um diese Erkenntnisse über den Feind weiter zu verdichten, wurden ebenso die Feldnachrichtenkräfte des Bataillons eingesetzt, um auch durch Gesprächsaufklärung Informationen über Stärke und Absicht des Feindes zu gewinnen.
Durch diesen Verbund aller Aufklärungsfähigkeiten des Bataillons konnte der übergeordneten Führung bzw. den angreifenden „GÜZ-Truppen der 21. MotInfBrig Berlands“ während der gesamten Operationsführung schnell und umfassend zahlreiche Erkenntnisse zum Feind, dessen Verortung sowie vermutliche Absicht zur Verfügung stellen.

Der Kommandeur des Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“, Oberstleutnant Tobias Aust, während eines „FNAKI“ an der Lagekarte.

Eigensicherung nie vernachlässigen!

Mit ins Gefechtsübungszentrum kam auch eine Gruppe von Offizieranwärtern, welche in ihrem Truppenpraktikum, kurz vor dem Studium, nicht nur Einblicke in die Arbeit eines Aufklärungsbataillons im hochintensiven Gefecht sowie verschiedene Ausbildungen bekommen haben, sondern selbst auch die Sicherung des Bataillonsgefechtsstands betrieben. Neben altbekannten Elementen wie dem Alarmposten, KFz-Schleuse sowie Streife, mussten ebenso auch Gefechtsaufklärung und Jagdkommandos im Laufe des Übungsdurchganges abgebildet werden.

Zwei Offizieranwärter liegen im Alarmposten und sichern den Bataillonsgefechtsstand sowie die im Vorfeld liegende KFz-Schleuse.

Für viele der jungen Offizieranwärter waren dies neue Ausbildungsinhalte und Erfahrungen, die, neben dem tiefen Einblick in die Truppengattung und das Handwerkszeug der Aufklärer, den Aufenthalt im GÜZ abrundeten.

 

Das Bataillon auf dem Gefechtsmarsch


Das Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ trainierte jedoch nicht nur die Aufklärung im hochintensiven Gefecht im GÜZ, sondern auch die Verlegung im Gefechtsmarsch. Sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückweg verlegte die Übungstruppe taktisch in gestaffelten Kolonnen und unter stetiger Eigensicherung – für viele Kameraden das erste Mal im Bataillonsrahmen und über eine solche Entfernung.
Insgesamt bildete die Ausbildung und Übung im GÜZ einen weiteren Grundstein, um das handwerkliche und taktische Können der Aufklärer im Bataillonsrahmen für das hochintensive Gefecht weiter auszubauen und insbesondere in Verbindung mit dem baldigen SIRA-Durchgang „Holstein-Feder“ im Oktober stetig zu beüben.
„Wir haben großen Respekt vor der Leistung der Jäger in Schnöggersburg als unser Schwesterbataillon!“ resümiert Oberstleutnant Aust. „Gleichzeitig wollten wir auch unseren Beitrag zum Gefecht der verbundenen Waffen demonstrieren – nämlich als „Auge und Ohr der Brigade“. Und hierfür hat uns der GÜZ-Durchgang 14/18 nahezu ideale Bedingungen geboten“.

H Simon