Brieftauben, die “Drohnen” der Vergangenheit

Was hat sich seit dem Einsatz der
“Militär-Brieftauben” im 1. Weltkrieg, als Vorläufer der heutigen Drohnen, geändert?


Lassen Sie sich von Sachverhalten und Details
überraschen, die auch Sie bisher noch nicht kannten!

Obwohl der Erste Weltkrieg ein zunehmend technisierter Krieg war, setzten nicht nur die deutschen Truppen immer wieder auf den Einsatz der Brieftaube als Nachrichtenübermittlerin. Auch Franzosen, Briten und im Kriegsverlauf sogar die Amerikaner vertrauten der Brieftaube schließlich doch mehr als den neuen Möglichkeiten wie Funk, Telegrafie und motorisierte Fortbewegungsmittel.

Die Vorteile der Brieftaube wurden in erster Linie deutlich, als sich der Krieg nach den ersten Wochen von einem
Bewegungskrieg zu einem Stellungskrieg entwickelte. Wenn man Nachrichten von der Front verschicken wollte, waren die Möglichkeiten begrenzt, da es sich um einen Kriegsschauplatz handelte und die moderne Technik zunehmend nicht mehr genutzt werden konnte, wenn beispielsweise Telegrafenleitungen durchtrennt oder der Funk gestört wurde.
Hier hatten Brieftauben einen eindeutigen Vorteil, nicht nur bei der Nachrichtenübermittlung, sondern auch wenn es darum ging, sich einen Überblick über die Schlachtfelder zu schaffen. Zu diesem Zweck wurden Kameras entwickelt, die den Tauben umgeschnallt wurden und auf diese Weise Bilder liefern konnten.

Die bekannteste Taube war wohl “The Mocker”. Die Amerikaner schickten kurz vor Ende des Krieges, am 12. September 1918, eine Taube los, die heute als Kriegsheld gesehen wird. Im deutschen Sperrfeuer flog die Taube und ihre Kamera konnte Fotos von den deutschen Geschützen machen, die es den Amerikanern ermöglichten, diese genau zu lokalisieren und anschließend unschädlich zu machen. Schwer verletzt kehrte die Taube schließlich zurück. Für ihre Taten erhielt sie sowohl das französische „Croix de Guerre“ als auch das „Distinguished Service Cross“ der US-Army und nach ihrem Tod im Jahr 1937 erhielt „The Mocker“ außerdem ein Militärbegräbnis.

Die Reichweite der Tauben betrug bis zu 700km, wobei das selten erforderlich war. Dank der hohen Anpassungsfähigkeit der Tiere, fanden sie auch mobile Taubenschläge wieder, die oft nur 15-20km hinter der Front stationiert waren.

Quelle:
M. Kühntopp,
Verband Deutscher Brieftaubenzüchter e.V.

Bildnachweise:
¹.) Bundesarchiv; Bild 183-S29217A
².) Bundesarchiv; Bild 183-S43504

Dieser Bericht wurde uns
von Herrn Diestelkamp zur Verfügung gestellt.