Nachdem das Offiziercasino des Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ seit 2008 unter Denkmalschutz steht, ist es nun auch offen als Denkmal zu erkennen. Grund dafür sind nicht etwa Lieferschwierigkeiten oder eine langsame Verwaltung, sondern dass die Denkmalschutzplakette des Landes Schleswig-Holstein erst 2014 gestiftet wurde. Das Offiziercasino gehört damit nun zu den weniger als 80 Objekten in Schleswig-Holstein, welche aufgrund ihrer schützenswerten Baugestaltung unter Denkmalschutz stehen. Zur Verleihung der Plakette reiste extra der Landeskonservator Dr. Michael Paarmann an, der selbst auf eine Vergangenheit als Soldat bei den „Aufklärern Sechs“ zurückblickt.

Oberstleutnant Tobias Aust erhält vor dem Offiziercasino vom Landeskonservator Dr. Michael Paarmann die Denkmalschutzplakette des Landes Schleswig-Holstein.

Der Grund für den Denkmalstatus liegt in der über 100-jährigen Geschichte des Casinos. Gebaut zwischen 1913-1915 stellt es vermutlich einen der letzten Bauten aus der wilhelminischen Zeit dar. Besonders freut es den Landeskonservator, dass dies nicht nur von außen zu erkennen ist, sondern dass auch die innere Struktur und der Aufbau nach wie vor zu erkennen sind. „Das Casino stellt in seiner Bauform eine Visitenkarte des Aufklärungsbataillons dar, das die stolze und traditionsreiche Geschichte der Aufklärer Sechs aufzeigt“, so Paarmann. Ungewöhnlich sei auch, dass das Gebäude praktisch über 100 Jahre in seiner ursprünglichen Nutzung erhalten werden konnte. „Mit der Plakette bedanken wir uns daher auch gerne bei denjenigen, die die Denkmäler pflegen, erhalten und unterhalten“.

Oberstleutnant Tobias Aust, Kommandeur des Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“, freut sich über die Verleihung: „Wir sind stolz unser Offiziercasino – das Clubgebäude “von Sechs“ – nun auch als Denkmal kennzeichnen zu können“. Denn ein solch traditionsreiches Casino habe durchaus Seltenheitswert. Was die „bauliche Seele“ des Bataillons ebenso ausmache, sei ihr Charakter als Begegnungsstätte zwischen Zivil und Militär, in der ein reger Austausch zwischen den Eutiner Soldaten und der Zivilbevölkerung in Eutin und Ostholstein stattfinde, so Aust. „Wir hoffen daher, dass wir – nach nun über 10 Jahren Hängepartie – eine baldige Entscheidung über den weiteren Umgang mit dem Casino durch die verantwortlichen Stellen herbeiführen können, sodass neben dem Grunderhalt auch eine Sanierung stattfinden kann, denn die Aufklärer Sechs wollen ihr Offiziercasino behalten!“, wie Oberstleutnant Aust seine Zukunftsvorstellungen formuliert.

H Simon