Der Spieß der „Roten Zwoten“ geht – ein Blick auf 35 Jahre Dienstzeit

OSF Starck, Spieß 2.Kp und „Mutter der 2./6“ scheidet aus dem aktiven Dienst aus. Ein Typ mit Ecken und Kanten, ein Urgestein, ein Charakterkopf. Mach`s gut altes Haus! Hier ein Blick auf 35 Jahre Soldat, auf Wertvorstellungen, Daten, Erinnerungen.

Ich heiße: Stephan Starck und bin 55 Jahre alt.

Ich wohne in: Lübeck

Mein Diensteintritt war am: 01.04.1985 bei der 3./PzBtl 181 in Boostedt

Was war der tollste Ausrüstungsgegenstand bei Diensteintritt?
Jeder, der bei der Spind Kontrolle NICHT aufgefallen ist.

In meiner Laufbahn durchlief ich die Standorte und Verwendungen in:

  • Boostedt: AGA und SGA MKF LEO I
  • Eutin 2. PzAufklBtl 6: I Zg MKF LEO I
  • Eutin 4. PzAufklBtl 6: Boeselager Zug und Ausbildung MKF SpähPz LUCHS und zum Spähtruppführer
  • Eutin PzAufklKp 70: Zugführer AGA und Späher
  • Eutin 2. PzAufklBtl 6: ZgFhr LEO II dann Umgliederung der Züge auf LUCHS
  • Eutin 2. PzAufklBtl 6: Kompanietruppführer
  • Ausbildungszentrum Munster: Ausbildungsbereich III
  • Panzertruppe ZgFhr Allgem. militärischer Teil
  • Eutin Stab AufklBtl 6 „Holstein“: S3 Fw
  • Eutin 2. AufklBtl 6 „Holstein“: Spieß ROTE ZWOTE

Meine Lieblingsverwendung war: Panzeraufklärer/Heeresaufklärer in jeder Verwendung!

Meine Lieblingswaffe ist: Der Menschenverstand und das gesprochene Wort!

Mein Lieblings Land- / -Luft- / -Wasserfahrzeug ist: der LUCHS und dann mein Quad

Meine Freizeit verbringe ich mit: Camping

Meine größten militärischen Vorbilder sind: Ich hatte zwei, die mich besonders geprägt haben. Einmal Stabsfeldwebel
Hilgendorf und Oberstabsfeldwebel Hebbeln. Diese waren greifbar, meine
Ausbilder und Zugführer und ich konnte diese selbst für mich bewerten –
fachlich und menschlich! Aber ich hatte oft Glück und durfte immer mit sehr
leistungsstarken und menschlichen Dienstgraden zusammenarbeiten.

Lieblingsübungsplatz: Das Gefechtsübungszentrum

Lieblingsschießbahn: Auf jeder, auf der gut und zweckmäßig ausgebildet und gedrillt wird. Dienstaufsicht darf nicht der Schwerpunkt auf der Schießbahn sein!

In welchen Einsatzländern war ich:

  • 1997 Bosnien
  • 1999 KOSOVO
  • 2000 BOSNIEN
  • 2006 KUNDUZ
  • 2008 MASAR-E-SHARIF
  • 2016 MALI

mal mit sinnvollem Auftrag, aber auch ohne Auftrag, mal sehr gut vorbereitet aber auch mal kaum vorbereitet.

Das prägte mich am meisten in meiner militärischen Karriere:
Der Boeselager-Zug und dort besonders die strukturierte Ausbildung mit klaren ZIELEN. Keine stundenlangen Einweisungen und Besprechungen, sondern einfach Ausbilder die wussten was sie tun und nicht jeder macht es so wie er es meint! Mit Vorschriften aus vergangenen Zeiten oder von anderen Nationen.

An folgenden Boeselager-Wettkämpfen nahm ich teil:

  • 1986 als MKF II Wg (4. Platz)
  • 1987 als Kdt II Wg (1. Platz)

In den Boeselager-Wettkämpfen sammelte ich als Ausbilder Erfahrung:

  • 1990, 1992, 1994 als Ausbilder für MED, N-O-M, Erk. v. Marschstraßen aus der Luft, HiBa, Schwimmen mit Zeltbahn und Sport.

Die Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften beherrschten ihr Gerät und wussten worauf es ankommt. Wichtig war die gute Ausbildung und nicht möglichst schnell mit allen „per Du“ zu sein. Die Ausbilder/Kdt haben ausgebildet und die Besatzung geprägt!

Das schönste / wichtigste Erlebnis bei Boeselager-Wettkämpfen:
Die Nationalhymne auf dem Siegerpodest. Ein unbeschreibliches Gefühl!

Welchem Standort bin ich am meisten verbunden:
EUTIN natürlich

Das war mein Lieblingsraum in der Rettberg-Kaserne:
Das Lesezimmer in der 4./6 und PAK 70, dann 008 in der 2./6.

So gestalte ich meine nahe Zukunft:
Zuerst einmal im zivilen Leben ankommen.

Das Gespräch führte W. Hertz