Die Panzerabwehrrichtmine im Bataillon

Zusammenarbeit mit Kampf- und Kampfunterstützungstruppen

Das Zusammenwirken von Kampf- und Kampfunterstützern im Gefecht ist zwingend und überlebensnotwendig – eine Binsenweisheit.
Folgerichtig ist das gemeinsame Üben ein Dauerthema, und die Zusammenarbeit mit Pionieren von besonderer Wichtigkeit – wie ja schon im Beitrag ALÜ-Gewässerübergang dargelegt.

Vormachen und Erklären der Richtmine durch Ausbilder der 2./PzPiBtl 803

Die Ausbildung mit und an der Panzerabwehrrichtmine
Am 24.08.2021 stand für das Aufklärungsbataillon 6 „HOLSTEIN“ eine Weiterbildung zum Thema Panzerabwehrrichtmine (PARM) auf dem Programm. Diese Weiterbildung wurde von drei „Fachleuten“ der 2./Panzerpionierbataillon 803 durchgeführt. Im Vordergrund stand das Kennenlernen der Panzerabwehrrichtmine, besonders natürlich der Einsatz und die Wirkung, die Dokumentation des Einsatzortes und im Schwerpunkt der Aufbau und die Einrichtung der PARM.
Die Ausbildung wurde in einen Sandkastenunterricht vorbereitet, danach gemäß dem klassischen VENÜ = vormachen, erklären, nachmachen, üben fortgesetzt, um mit der PARM vertraut zu werden.

Die Richtmine wird in der Regel flankierend zur Bewegungsrichtung des Feindes eingesetzt. Die Auslösung erfolgt über einen bis zu 40 Meter langen Lichtwellenleiter, der über das zu sperrende Gelände verlegt wird. Erfolgt ein Kontakt durch Überfahren mit Fahrzeugen oder durch Betreten, löst die Richtmine aus.

In einer Sicherungsminensperre wird nur eine Panzerabwehrrichtmine verbaut, beispielsweise um die Zufahrt in das Versteck eines Spähtrupps zusätzlich zu sichern oder sie kann als Hindernis bei einem Hinterhalt genutzt werden. Also für uns Aufklärer besonders interessant und wirkungsvoll. Dagegen besteht eine Richtminensperre aus mehreren Richtminen. Letztere wird genutzt, um einen größeren Bereich zu sperren.

Aufgrund der durchdachten und abwechslungsreichen Ausbildung der Kameraden aus Havelberg war die Ausbildung in jeglicher Hinsicht ein voller Erfolg. So wurde die Panzerabwehrrichtmine bereits zwei Wochen später durch einen Spähtrupp im Gefechtsübungszentrum Heer praktisch eingesetzt. Dort wurde an einer Fünffinger-Kreuzung eine Sicherungsminensperre diagonal verlegt, um die Kreuzung im Ganzen zu sperren und das weitere Antreten der feindlichen Truppen zu stören. Ein voller Erfolg!

Um sich die Fähigkeit zum Einsatz einer Panzerabwehrrichtmine zu erhalten, sollte dieses Thema weiter Bestandteil der Ausbildung bleiben. Dadurch hält jeder Spähtrupp ein einfaches und starkes Wirkmittel in der Hand um flexibel seinen Auftrag auszuführen.

HF Gayken