„Die Nachrichtentruppe hat es schwer. Sie stinkt nicht, sie knallt nicht, dass es sie überhaupt gibt, merken die meisten Leute erst, wenn sie nicht mehr funktioniert.“

 

So zitierte einst der Inspekteur und General der Fernmeldetruppe Erich Fellgiebel, welcher im Jahre 1944 aufgrund seiner Beteiligung am Attentat vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler hingerichtet worden ist,  die gefühlte Wahrnehmung der damaligen Führungsunterstützungskräfte.

 

Die Wichtigkeit der Informations- und Telekommunikationstechnologie schreitet unvermeidlich, letztendlich auch im militärischen Umfeld, immer weiter und unaufhaltsam voran. Dies mündete nicht zuletzt auch in der Aufstellung des CIR, sprich Cyber- und Informationsraum, um der Digitalisierung mit all ihren Facetten begegnen zu können. Doch das Herstellen und Halten von Fernmeldeverbindungen ist nicht neu um Informationen, sei es analog oder digital, zwischen verschiedenen Kommunikationspartnern auszutauschen. So gab es schon fast immer mit der Entstehung von Militär auch Truppen die für die Informationsübertragung und auch Informationsverarbeitung verantwortlich waren.

 

Das sind die heutigen Führungsunterstützer, bestehend aus IT-Offizieren, IT-Feldwebeln und IT-Soldaten.

Auch wenn jede Kompanie im Aufklärungsbataillon 6 HOLSTEIN über eine Handvoll IT-Spezialisten verfügt, ist der Großteil der Soldaten in der Stabsabteilung 6, unter der Führung von Hauptmann Stefan Biermann und im Fernmeldezug, welcher in der 1. Kompanie seine militärische Heimat hat, auf gehangen. Unabhängig davon, wo oder unter welcher Führung die Männer und Frauen ihren Dienst versehen, haben sie eins gemeinsam – sie sind alle die Sechser von Sechs. Die Soldaten sind im Wirkungsbereich des militärischen Führungsgrundgebietes 6 (FGG6) eingesetzt und somit maßgeblich für die Informations- übertragung, -verarbeitung und – weitergabe verantwortlich. 

Dabei tritt der ursprüngliche Funkverkehr, welcher auch oft Truppenfunk genannt wird, gerne in den Hintergrund, obwohl dieser immer noch unverzichtbar ist, auch im Bereich der vernetzten Operationsführung. Hochtechnische und IP-basierte Netze sind jedoch dazu gekommen. Satellitenanbindungen, Führungsinformationssysteme, Nutzerbetreuung, Administration, Zusammenwirken mit der BWI GmbH sind nur einige Kernkompetenzen die hier erwähnt seien.

Einsatz moderner Technik

Konnte früher noch der Truppenfernmeldeverbindungsfeldwebel die damaligen schon sehr anspruchsvollen Tätigkeiten in seinem Bereich Händeln, so ist es heutzutage nicht mehr möglich, dass eine Person über alle Kompetenzen im Bereich der Führungsunterstützung verfügt. Die steigende Komplexität der Informations- und Telekommunikationstechnologie machen die tiefere Spezialisierung der Soldaten unabdingbar. So gibt es Beispielsweise in der STAN-Soll des gesamten Bataillons nur wenige Informationsverarbeitungsfeldwebel die auch zum Führungsinformationssystem-des-Heeres-Administrator, kurz FISH-Admin ausgebildet sind. Weiterhin erschwerend ist hinzugekommen, dass im Rahmen der Struktur HEER 2011 der damalige Gefechtsstand- und Fernmeldezug weit über die Hälfte an Dienstposten verloren hat. So reduzierte sich die Zahl von annähernd 50 Soldaten des Zuges auf nur 19 Soldaten. Zwar hat man erkannt, dass gerade in Hinblick auf die Gefechtsstandarbeit und die Wichtigkeit des Elementes ein Personal-, wie auch Materialzuwachs erforderlich ist, nach letzten Informationen allerdings ist mit dem nicht vor 2021 zu rechnen.

 

Betrachtet man weiterhin die militärische Entwicklung der Führungsinformationssysteme in der Bundeswehr und die momentane Personalsituation, insbesondere im Bereich der IT-Feldwebel, wird sich der Dienstherr weiterhin Gedanken machen müssen, hier geeignetes Personal zu finden und auch zu halten.

Die Soldaten gehören der 1./ 6 an und zeigen das gerne!
Oft die ersten am Ort des Geschehens! Der FM-Zg.

Beim Aufklärungsbataillon 6 HOLSTEIN ist eines jedenfalls Gewiss, bei so gut wie allen Bataillonsvorhaben sind die Führungsunterstützer fast immer mit dabei, oftmals schon weit vorher, bevor die Hauptkräfte anreisen oder in Aktion treten. Ob Durchgänge im Gefechts-Übungszentrum Nahe Letzlingen, Durchgänge bei SIRA – Simulationssystem zur Unterstützung von Rahmenübungen in Munster oder Bataillons eigene Übungsvorhaben -Soldateninnen und Soldaten gehen ihren Auftrag mit voller Hingabe und Freude nach um die an sie gestellten Herausforderungen zu erfüllen. Dies haben die Spezialisten schon allzu oft unter Beweis gestellt. Bei wie bereits erwähnten Vorhaben, aber auch im Rahmen der Elbeflut 2013 konnten die Sechser überzeugen, sondern auch im Rahmen des G20 Einsatzes im Jahr 2017 in der Hansestadt Hamburg oder etwa im Rahmen besonderer Auslandsverwendung wie im Kosovo oder gar im afrikanischen Mali.

Neben den nicht alltäglichen Aufträgen werden bei den Sechsern auch die Standardaufträge zielstrebig, hochmotiviert und konsequent abgearbeitet. So erledigen die Kameraden der Stabsabtleitung 6 vom Hauptmann Biermann nicht nur die tägliche Stabsarbeit, sondern sind verantwortlich für die IT-Sicherheit der IT-Systeme, sind verantwortlich für das Frequenzmanagement des Verbandes, für IT-Belehrungen, fotografische Begleitung von Bataillonsvorhaben, Softwarepflege, kümmern sich um die Poststelle des Bataillons und vieles mehr und oftmals immer im engen Schulterschluss mit dem Fernmeldezug des Bataillons. Der Fernmeldezug bildet in den meisten Fällen das Kernstück des Bataillonsgefechtsstands. Hierfür ist es unabdingbar, dass das Material vorhanden ist und sich in einem einsatzbereiten Zustand befindet. Dies birgt jedoch insbesondere im Bereich der Wartung und Instandsetzung oft die Herausforderungen, dass aufgrund der Komplexität der Systeme, die Anzahl und Dauer der Fristenarbeiten auch immer länger werden. Dennoch ist der Fernmeldezug immer bestrebt seinen Aufgaben gerecht zu werden. So führt er nicht nur auch Dienstpostenausbildung durch, administriert und konfiguriert die verschiedenen Führungssysteme für Ausbildungs- und Übungsvorhaben, bildet eigene oder externe Soldaten im Bereich der IT- und Fernmeldebereich aus,  führt allgemeinmilitärische Ausbildung auf Zug- oder Kompanieebene aus, sondern erledigt noch eine Vielzahl von weiteren Aufgaben mehr im Bataillon für das Bataillon.

Die Kameraden geben jeden Tag Ihr Bestes, um für das Bataillon das Beste herauszuholen und darauf sind Sie stolz. Zu Recht. Sie können stolz sein ein Teil von etwas Ganzem zu sein.

 

 

Meine Männer - mein ganzer Stolz!

Ich habe in meiner Zeit hier in Eutin viele Menschen kennenlernen dürfen. Vielen einzigartigen, prägenden und auch individuellen Menschen bin ich begegnet. Aus guten Kameraden, wurden Freunde. Es gibt bestimmt einige Kameraden, da bin ich mir sicher, dass ich Sie vermissen werde, aber so ist das Soldatenleben. Man kommt, man geht. Nun bin ich es, der geht und ich wünsche allen Eutinern Soldatinnen und Soldaten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur das Beste. Gut Sieben Jahre konnte ich bleiben, aber meine Zeit endet mit dem 30.03.2019 in Eutin. Ich bedanke mich herzlich bei allen Kameraden, die mir ehrlich und mit dem Herz am rechten Fleck gegenübergetreten sind. Meinen Nachfolger, Oberleutnant Alois Salzger wünsche ich gutes Gelingen mit der Übernahme des Fernmeldezuges und eine ebenso unvergessliche Zeit, wie ich sie erleben durfte.

Ich blicke gerne zurück auf meine Zeit bei den Eutinern, blicke aber auch mit Freude auf meine bevorstehende Verwendung und darauf, meiner Familie ein Stück weit näher zu sein.
„Auf Wiedersehen werte Kameradinnen und Kameraden, ich melde mich aus dem Eutiner Funkkreis ab!“

H Manthei