Dienstagsrunde | Gesprächsrunde mit aktueller Information

Es ist allgemein bekannt: Jeden Dienstag treffen sich Angehörige der Kameradschaft um 09.30 Uhr zum Kaffee und zum Gedanken- austausch im Kasino. Meist nur Wenige und meistens die Selben, was schade ist, aber am 22.09. kamen ein paar mehr Kameraden. Es sollte über zwei Themen informiert werden: „Perspektiven der Rettberg-Kaserne“ und „Militärische Ausbildungsunterstützung aus Sicht eines Betroffenen“.

Anlass für diese Information war die unbürokratische, kameradschaftliche Unterstützung des Kadetten Kaba durch die Kameradschaft, um ihm die Teilnahme an der Trauerfeier für seinen plötzlich verstorbenen Bruder in den Niederlanden zu ermöglichen.
Zunächst aber trug StFw Wetzel, unser Kasernenfeldwebel, zum „Masterplan“ zur Entwicklung der Kaserne in den nächsten Jahrzehnten vor. Positiv war dabei die Botschaft: Es gibt einen Plan. Eutin bleibt auch weiterhin Garnison. Das AufklBtl 6 „Holstein“ hat eine dauerhafte Heimat. Vorgestellt wurden die baulichen Planungen für Unterkünfte, Funktionsräume und den Technischen Bereich. Auch zum erweiterten Flächenbedarf wurde vorgetragen. SOWEIT DER PLAN.

Alle Kameraden waren sich aber auch einig: ein Operationsplan muss im laufenden Gefecht ständig der Lage angepasst werden. Fazit: Die Skepsis zur vorgestellten „theoretischen Entwicklung“ und zur Idee des Zeitplans war angesichts der Erfahrungen der Vergangenheit überall deutlich zu spüren. Auf die Darstellung weiterer Details soll daher an dieser Stelle verzichtet werden. Nur der Ausblick auf den Erhalt des Kasinos und die Erweiterung zu einem zentralen Betreuungsgebäude machte alle Jungen froh – und die Alten ebenso.
Nun folgte eine kurze Einführung des 1. Sprechers zum Thema: Militärische Ausbildungshilfe (MAH). Anlass für dieses Thema ist die aktuelle Ausbildung von zwei Kadetten aus den beiden westafrikanischen Staaten Guinea und Burkina Faso – und beide mit einer gemeinsamen Grenze zu Mali. Sie sind aktuell Soldaten der 2. Kompanie.

Zunächst gab es einige Informationen zur Einordnung des Themas: Begriffsdefinition, Bedeutung der MAH im Rahmen der multinationalen Zusammenarbeit für Partnerschaft und Kooperation, zur Festigung bilateraler Verbindungen und Förderung demokratischer Wertvorstellungen und – ganz wichtig- zur Absicht, die Teilnehmer von MAH zu Multiplikatoren im Entsendeland zu machen.
Dann aber hatte Kadett Kaba aus Guinea das Wort. Er berichtete, dass er schon sehr früh in einer Kadettenschule ausgebildet wurde und dort seine Schulausbildung erhielt. In der Armee bekam er nach dem Abitur die Chance, im Rahmen der MAH zunächst die deutsche Sprache zu lernen und nun mit Truppenpraktika und Lehrgängen in Munster und Dresden seine Ausbildung zu vertiefen. Ziel sei es, so betonte Kadett Kaba, so viel zu lernen wie möglich, um mit diesem Wissen und Können zuhause als Kompaniechef oder später vielleicht als Kommandeur seinem Land zu dienen.
Es gab viele interessierte Fragen an Kadett Kaba, zu seinen Eindrücken in Deutschland und der Bundeswehr, zu seinen persönlichen und gesellschaftlichen Hintergrund, zu militärspezifischen Vergleichen und Bewertungen – und Kadett Kaba gab umfassend Auskunft, in gutem Deutsch, stets sachlich und kompetent. Ein sympathischer und ehrgeiziger Offizieranwärter. Danke, gut gemacht! Der 1. Sprecher bedankte sich mir einem Buch zu „Geschichten aus der Eutiner Geschichte“.

Abschließend bedanke sich Kadett Kaba noch für die unbürokratische finanzielle Unterstützung der Kameradschaft, die es ihm ermöglicht hatte, in angemessener Weise an der Trauerfeier für seinen überraschend verstorbenen Bruder in den Niederlanden teilzunehmen. „Das war sehr unerwartet und hat ihm Wert und die Bedeutung von Kameradschaft eindrücklich verdeutlicht“, so Kadett Kaba.

W. Hertz