Im ersten Quartal 2018 begann die erste Dienstpostenausbildung Späher, welche mit der Ausbildung am Arbeitsplatz zum Spähfeldwebel verbunden wurde.

 

Für die Durchführung war der V. Zug der 2. Kompanie des Aufklärungsbataillons 6 „Holstein“ verantwortlich. Teilnehmer waren daher sowohl junge Portepeeunteroffiziere sowie als Kraftfahrer FENNEK eingesetzte Kameraden. Die Portepeeunteroffiziere konnten ihre erlernten Fähigkeiten als Kommandant eines Spähwagens FENNEK festigen und zusätzlich von dem Erfahrungsschatz der Älteren zehren. Für die jungen Kameraden
diente die Ausbildung dem Erwerb eines sogenannten Ausbildungs- und Tätigkeitsnachweises.

In der 2. Kalenderwoche des Jahres startetet der V. Zug mit einer Einweisung und Vorbereitungs-Woche für Ausbilder und Hilfsausbilder, der sogenannten Ausbildung der Ausbilder. Dort wurden Abholpunkte und Ausbildungsinhalte besprochen und vorbereitet. In der 3. Kalenderwoche begann dann die eigentliche Ausbildung mit Unterrichten, beispielsweise zu den Grundsätzen der Spähaufklärung und feindlichen Kräftegruppierungen. In der zweiten und dritten Ausbildungswoche war die Geräteausbildung am Spähwagen Fennek Kerninhalt der Ausbildung. Hier wurde Themen und Ausbildungsinhalte wie „Beladeplan“ und die
„Antennenkunde“ vermittelt.
Die folgenden zwei Wochen waren geprägt durch Ausbildung an den Führungskomponenten des Spähwagen Fennek sowie im Ausbildungsgerät Leichter Spähsimulator, dem sogenannten AGLS. Bei der Ausbildung am Spähwagen FENNEK waren der Schwerpunkt das „Führungs- und Informationssystem Heer“ FENNEK sowie der zugehörige Funkbetrieb. Im AGLS bekamen die Soldaten die Möglichkeit, realitätsnah mit dem Spähwagen die Besatzung zu beüben, sodass die Zusammenarbeit und die Handhabungssicherheit am Gerät deutlich verbessert wurden. Unter dem Oberthema „Der Spähwagen auf dem Gefechtsfeld“ wurden im Simulator grundsätzliche Themen ausgebildet, so beispielsweise Bewegungsarten, Beobachtungshalte, das Beziehen von Stellungen und Räumen und natürlich auch der Feuerkampf mit dem Spähwagen Fennek. Weiterhin wurden die vorbereitenden Schießübungen mit dem Spähwagen geschossen, sodass die Ausbildungsteilnehmer berechtigt waren, in der Folgewoche am Schießen mit dem Spähwagen teilzunehmen.

In der letzten Februar Woche führten wir das Schießen mit dem Spähwagen FENNEK auf dem Truppenübungsplatz PUTLOS durch. Dies war für die Ausbildungsteilnehmer ein besonderes Highlight, da der scharfe Schuß immer Freude bringt! Die Schießwoche wurde mit einem Technischen Dienst abgeschlossen.
In der 7. Ausbildungswoche wurden dann besondere Situationen ausgebildet. Das Thema „Der Spähwagen in Notlagen“ stellt besondere Herausforderungen an jeden Einzelnen einer jeden Besatzung. Schwerpunkt waren das Ausbooten und Ausweichen sowie das Bergen des Spähwagens. Diese Ausbildungsthemen begannen mit theoretischem Unterricht und setzten fort mit taktischen Grundlagen im Sandkasten. Final bewiesen die Ausbildungsteilnehmer die erlernten Kenntnisse und Fähigkeiten während einer praktischen Übung unter zunehmend erschwerten Bedingungen. Diese Erfahrung zeigte vielen Soldaten wie belastend diese Herausforderungen, sowohl physisch, als auch psychisch, sind. Einige Soldaten lernten ihre Grenzen kennen, wodurch aufgezeigt wurde, wie wichtig diese Ausbildung und konsequentes Training sind.
Bei der Ausbildung “Bergen des Spähwagens“ konnten die Kraftfahrer des Spähwagen FENNEK ihr erlerntes Wissen und ihre Erfahrungen praktisch anwenden und untereinander austauschen. Diese Fachexpertise konnte von den Ausbildern im Vorwege genutzt werden, sodass die Lagen möglichst realitätsnah gestaltet werden konnten.
Frei nach dem Motto „Fahren wie das Wasser fließt“ wurde als Höhepunkt der Ausbildung eine Spähübung im schönen Ostholstein angelegt. Schwerpunkt der Übung war es, möglichst realitätsnah die vermittelten Ausbildungsinhalte und Abläufe während eines „Spähtrupp-Parcours“ zu üben. Dazu gehörten unter anderem Bewegungsarten mit dem Spähwagen Fennek, Abmelden an der eigenen Sicherung – welches präzise Absprachen zur Sicherheit der eigenen Truppe erfordert – oder das Auftreffen auf Gegner in verschiedensten Situationen. Die Spähübung startete in einem Verfügungsraum auf dem Standortübungsplatz EUTIN. Im Verfügungsraum wurden Spähtrupps letzte Lageinformationen übermittelt, sodass diese in einen Spähtruppbefehl eingearbeitet werden konnten. Nach Beendigung der Befehlsausgabe starteten die Spähtrupps in Ihren Auftrag. Die Übung forderte die gesamten Kenntnisse und Fähigkeiten der Ausbildungsteilnehmer an insgesamt drei Ausbildungstagen in ganz Ostholstein.

Die Spähübung im schönen Ostholstein war ein gelungener Abschluss der Dienstpostenausbildung – und am Ende waren alle Teilnehmer stolz, den Befähigungsnachweis als Späher erworben zu haben!

Themer, HptFw und SpähTrpFhr