Führungspraktikum für OA

Ein Erfahrungsbericht über eine lehr- und ereignisreiche Zeit

Nach unserem bestandenem Fahnenjunkerlehrgang durften wir im Rahmen unserer Laufbahnausbildung wieder nach Eutin zum Führungspraktikum zurückkehren.
Geplant war der Einsatz in der Spezialgrundausbildung, durchgeführt von dem LUNA Zug der 4. Kompanie. Nach einem kurzen aber herzlichen Willkommen verlegten wir direkt raus ins erste Biwak der SGA.

Frisch beförderte Fahnenjunker mit dem Brigadekommandeur Brigadegeneral Nawrat
Frisch beförderte Fahnenjunker mit dem Brigadekommandeur Brigadegeneral Nawrat

Da wir zu diesem Zeitpunkt gerade erst unsere persönliche Ausrüstung auf die Stuben verbracht hatten, konnten wir unsere Kaltstartfähigkeit direkt beweisen. Im Biwak durften wir aufgrund unserer laufenden Ausbildung zum militärischen Führer gleich von Beginn an abwechselnd sämtliche Führungsaufgaben übernehmen und uns beüben. Diese Führungsaufgaben, welche von Gruppenführertätigkeiten bis hin zu Ausbildungsaufträgen reichten, waren unser Kernauftrag des Biwaks und der nächsten Wochen.

In diesen Folgewochen stand für die Spezialgrundausbildung die Waffen- und Geräteausbildung, das Schießen sowohl im Ausbildungsgerät/Schießsimulator für Handwaffen und Panzerabwehrhandwaffen als auch im scharfen Schuss, Sportausbildung und natürlich truppengattungsspezifische Gefechtsdienstausbildung auf dem Plan. Durchgeführt von den Ausbildern des LUNA-Zuges oder durch uns, unter kameradschaftlich strenger Aufsicht der Zugführung. In Munster konnten alle Teilnehmer ihre Schießfertigkeiten bei einem Gruppengefechtsschießen und dem erstmaligen Ablegen der Wertungsübungen mit den Handwaffen unter Beweis stellen. Dann stand auch schon bald der finale Höhepunkt der Ausbildung an: die mehrtägige Bataillonsdurchschlageübung „Holstein Extrem“. Bei Stationen wie dem einfachen Seilsteg oder der Gewässerüberquerung bei Nacht oder der Ausbildungsstation Handstreich, konnten die Teilnehmer und wir als eingesetzte Führer beweisen, dass wir auch unter Marschbelastung und mit wenig Schlaf weiterhin unseren Auftrag ausführen können.
Nach durchaus erfolgreicher Teilnahme ereilte uns Offizieranwärter ein neuer Auftrag. Uns wurde ermöglicht, im Rahmen unseres Führungspraktikums nach Litauen zur multinationalen Übung „Griffin Storm“ zu verlegen. Die Bataillonsführung sah vor, dass die Masse der Offizieranwärter per Flugzeug an die Ostflanke der NATO verbracht wurde, um dort unterstützende Aufgaben

bei der Planung der Übung beizuwohnen. Aufgrund besonderer Leistungen auf dem laufbahnrelevanten Fahnenjunkerlehrgang, durfte einer von uns acht Offizieranwärtern an dem geplanten STRATCOM Landmarsch auf dem Systembedienerplatz des Spähwagen Fennek die 1700 Kilometer von Eutin nach Pabrade verlegen und auf dem Weg viele neue Eindrücke sammeln. Als „Auge und Ohr der Brigade“ nahm unser Aufklärungsbatallion mit verschiedenen Sensoren an der Großübung der Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“ teil. Die Übung wurde von dem
litauischen Präsidenten, dem NATO-Generalsekretär, sämtlichen NATO Botschaftern sowie den deutschen und litauischen Verteidigungsministern besucht und wir Offizieranwärter konnten viele neue Bilder und Eindrücke aus dieser Brigadeübung mitnehmen. Dafür sind wir sehr dankbar. Ein neuer Eindruck war auch die in Litauen von der „Roten Zwoten“ angelegte Durchschlageübung für uns, gerade aufgrund der Unterschiede der Vegetation und der, man möchte es kaum glauben, heimischen Tierwelt. Dankbar für diese Erfahrung im litauischen Wald, welche üppig viele Mücken und Bremsen zu allen Tageszeiten und unbekannte Reptilien für uns bot, sind wir natürlich auch.
Zum Ende unseres Führungspraktikums und dieser spannenden Zeit im Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ wurden wir durch den Brigadekommandeur noch in Litauen zu Fahnenjunkern befördert. Unsere Zeit im Bataillon hat sich nun dem Ende zugeneigt und wir schauen nach vorne, auf unsere weitere Laufbahnausbildung, doch wir schauen alle gerne auch zurück auf unsere Zeit in Eutin.

Fhj Aaron E.