GRIFFIN STORM

Einsatz an der NATO-Ostflanke in Litauen

Die Bundeswehr ist aktuell an zwei Operationen zur Sicherung der NATO-Ostflanke beteiligt:
eFP = enhanced Forward Presence = verstärkte Vorne-Präsenz und eVA Bde LTU = enhanced Vigilance Activities-Brigade-Litauen = verstärkte Wachsamkeit-Aktivitäten der Brigade LITAUEN) unter Führung unserer PzGrenBrig 41 „Vorpommern“. Ja, wir sind bei der NATO, mittendrin und multinational.

 

Der Generalinspekteur, General Breuer, ganz vorne bei unserer 2. Kompanie
Der Generalinspekteur, General Breuer, ganz vorne bei unserer 2. Kompanie

Die Operation GRIFFIN STORM (Op GRST) war der Abschluss der Volltruppengefechtsübung mit Schießen im scharfen Schuss in Verbindung mit dem VIP-Besuchertag (Distinguished Visitors Day/ DVD) des NATO-Rates. Dies war zweifelsohne der Abschluss und Höhepunkt der Übungsserie GRIFFIN der eVA-Brigade Litauen.

Wieder übten Teile der Brigade den Einsatz im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung in einem Szenario des hochintensiven Gefechts. Im Dezember wird der Auftrag der eVA Bde LTU an die Panzerbrigade 21 übergeben. Dieses Großmanöver hatte zum Ziel, einerseits erneut die Präsenz deutscher Streitkräfte in LITAUEN zu unterstreichen und andererseits die Interoperabilität der litauischen und deutschen Streitkräfte zu verbessern. In erster Linie geht es dabei um die Verteidigung der NATO-Ostflanke und damit auch unmittelbar um die Verteidigung Litauens. Daher betonte Brigadegeneral Christian Nawrat, Kommandeur der PzGrenBrig 41 und Kommandeur der eVA Bde LTU die außerordentliche Bedeutung dieses eVA-Auftrages als “wichtigen Pfeiler“ der Litauischen Verteidigungsplanung. Diese Tatsche ist eine große Vertrauensprüfung – für alle Deutschen und die Verbündeten”.

Die Op GRST enthielt dabei, genau wie beide Vorgängerübungen, alle Elemente einer militärischen Operation.  Von der Alarmierung am Standort, über die Verlegung ins Einsatzland, bis hin zur Durchführung und anschließenden Nachbereitung wieder zurück am Standort, wurde hier das gesamtheitliche Spektrum abgebildet. Für den vom Panzergrenadierbataillon 411 (PzGrenBtl 411) angeführten Gefechtsverband ging es mit über 600 Männern und Frauen sowie über 300 Fahrzeugen ins Baltikum. Mit dabei waren erstmalig Kampfpanzer und Schützenpanzer. Dabei wurden alle Verkehrsträger genutzt: zu See, zu Luft, zu Land auf Schiene und auch auf Straße. Geführt wurde der Marsch auf Straße durch die 2. Kompanie, die dazu über POLEN bis nach PABRADĖ in LITAUEN über vier Tage eine Gesamtstrecke von mehr als 1.700 Kilometer zurücklegte. Die gesamte Verlegung, aber der Straßenmarsch im Speziellen, demonstrierte zweifelsfrei die Fähigkeit der eVA Bde LTU, sich schnell und effizient auf dem Landweg auch über lange Strecken zu bewegen und somit auch in kürzester Zeit im Verteidigungsfall verlässlich im Einsatzland bereitzustehen. Als Höhepunkt dieser Operation kann der DVD gezählt werden, an dem sich Vertreter der Politik und des Militärs in Vorbereitung auf den NATO Gipfel in VILNIUS auf dem Übungsplatz PABRADĖ versammelten.

Dem litauischen Staatspräsidenten, den deutschen und litauischen Verteidigungsministern, dem Generalinspekteur und sämtlichen NATO Botschaftern wurde eindrücklich vorgeführt, was die litauischen und deutschen Kräfte im Zusammenwirken erreichen können. Dies unterstreicht einmal mehr die Wichtigkeit deutscher Präsenz in LITAUEN und an der NATO Ostflanke.

Die Op GRST verdeutlichte also insgesamt die Bedeutung multinationaler Übungen und die unerlässliche Rolle, die spezialisierte Verbände, wie das AufklBtl 6, in modernen Streitkräften spielen. Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen deutschen und litauischen Kräften stärkt die Verteidigungsbereitschaft EUROPAS und der NATO und trägt damit dazu bei, Frieden und Stabilität aufrecht zu erhalten.

OLt Malte H.-R.