Grußwort 1. Sprecher – 02/2021

Sehr geehrte Mitglieder der Kameradschaft AufklBtl 6 „Holstein“ und seiner Traditionsverbände, liebe Freunde!

Das Jahr 2021 ist passé. Die Meisten von Ihnen sind wahrscheinlich schon wieder im Alltag 2022 angekommen und müssen sich mit manchen Altlasten des vergangenen Jahres und den herausfordernden Perspektiven des neuen Jahres auseinandersetzen.
Ich hoffe, dass Sie das vergangene Weihnachtsfest in friedlicher Besinnlichkeit erleben konnten, Zeit für Reflektion und Orientierung hatten und trotz Corona mit Optimismus und vielen guten Vorsätzen in das neue Jahr 2022 gestartet sind. Meine besten Wünsche begleiten Sie.

Erlauben Sie mir einen kurzen Blick zurück. Zwei Ereignisse des letzten Jahres haben mich, und vielleicht auch Sie, besonders berührt: Zunächst das Ende des Afghanistaneinsatzes. Es war nicht rühmlich, eher erschütternd, aber in keinem Fall sinnlos. Pflicht und Verantwortung galten auch für unsere Eutiner Soldaten dort bis zum Abzug. Gut, dass die hohe Politik – wenn auch erst auf öffentlichen Druck – die Sprachlosigkeit überwunden hat und mit dem Gedenken und dem Zapfenstreich die Toten und Gefallenen geehrt, die großen Opfer aller Beteiligten benannt und den Soldaten für ihren Einsatz gedankt hat. Welche Lehren und Konsequenzen gezogen werden, muss die Zukunft zeigen. Wir werden es erleben.

Das andere Ereignis war die Umbenennung der Rettberg-Kaserne in Oberst-Herrmann-Kaserne. Ich war nicht immer sicher, ob dieses Ziel, den Urheber des Bataillonsmottos, „Kinder`s, wir sind nicht besser als die Anderen, wir sind nur anders“ zum Namensgeber für die Kaserne zu machen, gelingen würde. Allzu oft hat man ja schon einer geschichtslosen Vergangenheit gefrönt, zwar Traditionen beschworen, dabei aber nur funktionale Rationalität im Sinn gehabt. Hier meine Hochachtung und meinen Respekt für die Zielstrebigkeit und Hartleibigkeit, mit der eine Überzeugung vom richtigen Tun von allen verantwortlichen militärischen und zivilen Akteuren umgesetzt wurde.
Was die Zukunft bringt, international und national, regional und kommunal, ist schwer vorhersehbar. Die Welt um uns herum hält nicht nur eine Herausforderung bereit, sondern eine Vielzahl, dabei auch militärische Gefahren und Risiken.

Als Kameradschaft Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ undseiner Traditionsverbände haben wir einen klaren Kompass und wir nehmen unsere Rolle an der Seite unseres Bataillons ernst:
Kameradschaft zwischen den Generationen fördern, eine Scharnierfunktion zwischen den Ehemaligen und den Aktiven und auch darüber hinaus wahrnehmen. So haben wir für das Jahr 2022 natürlich wieder unsere Veranstaltungen und Treffen mit dem Bataillon abgestimmt und hoffen inständig, dass Corona uns nicht noch ein Jahr an die Kette legt. Alles was möglich ist wollen wir tun. So wird zum Beispiel das Grünkohlessen wie gewohnt im Februar wohl nicht möglich sein, aber Ende Oktober 2022 schmeckt die „Norddeutsche Palme“ sicher auch schon, und auch die Auslandseinsätze werden nach wie vor weiter von uns bedacht, genauso wie die anderen traditionellen Aktivitäten.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei Ihnen allen für Ihre Treue zur Kameradschaft im vergangenen Jahr bedanken, und für Ihre Geduld und Ihr Verständnis. Ich werte dies als ein klares Bekenntnis zu unseren Werten, zur „Kameradschaft zwischen den Generationen“.

Für das vor uns liegende Jahr 2022 wünsche ich Ihnen alles Gute, Gesundheit, Optimismus und Lebensfreude, und in der Not helfen einige Paragraphen des „Kölschen Grundgesetzes“.

§1 Et es wie et es,
§2 Et kütt wie et kütt
§ 3 Et hät noch immer jot jejange
oder zusammengefasst auf norddeutsch: Wat mut, dat mut!

In diesem Sinne rufe ich Ihnen ein aufmunterndes Horrido zu! Packen wir`s an- das neue Jahr!
Ihr

Walter Hertz, 1. Sprecher
01.12.2021