Holstein Alpin

Die Aufklärer vom „Heer am Meer“ zu Gast bei den Aufklärern vom „Heer im Gebirge“

Sonntag, 8. Januar 2023, 10:00 Uhr. Die im nördlichsten Heeresstandort stationierten Aufklärer „von 6“ beginnen pünktlich ihren zwölfstündigen, quer durch Deutschland verlaufenden Marsch zu ihren Kameraden vom Gebirgsaufklärungsbataillon 230.
Absicht unseres Kommandeurs war es, das Offizierskorps der Eutiner Aufklärer über die Besonderheiten der Aufklärung im Gebirge weiterzubilden, um mit diesem Blick über den Tellerrand den Horizont des „Heeres am Meer“ zu erweitern und erlebnisorientiert die Kameradschaft innerhalb des Offizierskorps und zwischen den beiden Bataillonen zu vertiefen.

Gruppenfoto vor Schloss Neuschwanstein

Wir trafen spät abends ein und mussten am nächsten Morgen auch wieder früh raus. Gleich am Morgen wurden wir zunächst von den Spezialisten des Hochgebirgsspähzuges über die Gefahren im alpinen Gelände unterrichtet. Nach einer kurzen Stärkung ging es in die neu errichtete Kletterhalle. Hier wurden im Rahmen einer Einweisung mit leichten Übungen in Knoten und Bunde die wichtigsten handwerklichen Grundlagen zum Klettern und Abseilen vermittelt. Bei der Vorausbildung war bereits hohe Konzentration von Nöten, denn ein kleiner Fehler hier kann schwerwiegende Folgen im alpinen Gelände haben. Ob Mastwurf, Achterknoten oder Sackstich – die wichtigsten Knoten wurden durch die Heeresbergführer und Heereshochgebirgsspezialisten der Kameraden von 230 erklärt. Auf dieser Ausbildung aufbauend ging es am nächsten Tag für uns Flachland-Aufklärer erneut in die Kletterhalle, um das neu erlernte Wissen anzuwenden und in Vorbereitung auf den Nachmittag zu festigen. Bereits in der Kletterhalle zeigte sich, wie wichtig Griffkraft und der Wille zum Erklimmen der Hindernisse war, um erfolgreich diese Vorausbildung zu meistern.

Im Anschluss ging es dann endlich noch am selben Tag an die von der Natur geformten Kletterhindernisse bei Ziegelwies. Hier konnte sich jeder am Fels im Klettern, Abseilen und dem doppeltem Seilsteg beüben, um somit seine erlernten Fertigkeiten und Fähigkeiten im Gebirge anzuwenden.

Ein kultureller Anteil darf in einer solch geschichtsträchtigen Region natürlich auch nicht fehlen. Am Mittwoch besuchten wir als Höhepunkt eines 18km langen Marsches durch das bayerische Allgäu das weltberühmte Schloss Neuschwanstein. Bei einer Führung durch das Schloss erhielten wir eine anschauliche Zusammenfassung über das Leben des als geisteskrank entmündigten und für regierungsunfähig erklärten Erbauers dieses Schlosses, König Ludwig II.

Am Abend wurden die Eutiner Aufklärer vom Offizierskorps des Gebirgsaufklärungsbataillons 230 verabschiedet. Es war der Anfang eines interessanten Austauschprogramms und eine gelungene OWB neigte sich dem Ende zu. Zum Schluss möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich beim Gebirgsaufklärungsbataillon 230 und besonders beim Hochgebirgsspähzug für die Gastfreundschaft und die hervorragende Ausbildung zu bedanken. Es war kameradschaftlich, interessant und lehrreich!

Horrido!
Lt Jean Paul K.