Eutiner Aufklärer im virtuellen Gefecht.
Die Aufklärer zeigen ihr Können – auch im virtuellen Gefecht

 

SIRA, das steht für Simulationsgestützte Rahmenübung.
Ein System der Bundeswehr, ähnlich einem taktischen Computerspiel – allerdings mit einem „Mehrspielermodus“ für mehrere hundert Soldaten. Diese Ausbildungsmöglichkeit nutzte das Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ über eine Woche in Munster.

Zwei Aufklärer planen den Einsatz ihres Fenneks als virtuellen Spähtrupp

Aber nicht nur die Dimensionen der Übung im virtuellen Raum können überzeugen, denn auch Ausrüstungs-, Personal- oder Materialknappheit spielen hier – sofern nicht simuliert – keine Rolle. Voll aufgestellt und ausgerüstet galt es fortan für die Eutiner Aufklärer als „Auge und Ohr ihrer Brigade“ zu fungieren und wesentliche Informationen über feindliche Kräfte zu gewinnen. Neben den Aufklärern werden im System nämlich ebenso die Kräfte der gesamten Brigade sowie die feindlichen Kräfte durch Bediener an einem Computer geführt, wodurch die Simulation der Realität – zumindest auf taktischer Ebene – sehr nahe kommt.

Simulation oder Realität – im Gefechtsstand kaum zu
unterscheiden.

Im Gefechtsstand des Bataillons, welcher in Munster neben dem Bedienergebäude aufgebaut wurde, laufen alle Meldungen zusammen. Sowohl die Spähwagen Fennek, die Drohnen, leichte Späher oder die Feldnachrichtenkräfte übersenden ununterbrochen Erkenntnisse über feindliche Kräfte an ihre Kompanien und auch die Kampftruppenbataillone sowie die Brigade versorgen das Aufklärungsbataillon mit Lageinformationen. Im Gefechtsstand merken die Soldaten daher kaum, dass die Meldung über Funk einer Simulation entsprungen ist – es könnte genauso die Realität sein.

Die virtuellen Aufklärungskräfte werden in dem real aufgebauten Bataillonsgefechtsstand geführt.

„Feindmeldung“ im Sekundentakt
Im Gefechtsstand schallt es daher nahezu sekündlich „Feindmeldung“. Eine weitere Kräftegruppierung des Feindes konnte aufgeklärt werden. Nun gilt es diese zu vermerken, in die Karten einzutragen und zu analysieren, zu welchen Einheiten diese gehören und was deren vermutete Absicht ist. Bei mehreren tausend feindlichen Soldaten, die in der Simulation die Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“ angreifen, gibt es für die Eutiner Aufklärer viel zu tun!

„Wo ist der Feind und was tut er“ kann jeder – die Aufklärer wollen wissen, was er in 24h macht!

Der Kommandeur, Oberstleutnant Tobias Aust, weist seine Kompaniechefs in die Aufklärungsergebnisse ein und gibt eine Lageorientierung.

Umso gewissenhafter gehen die Soldaten an die Zusammenfassung und Auswertung der Informationen. Aus hunderten von Meldungen wird ein Gesamtbild der feindlichen Kräfte erstellt. Darauffolgend analysieren die Soldaten der Zelle Informationsverarbeitung und Auswertung die vermutliche Absicht des Feindes in den kommenden Stunden. So ermöglichen die Aufklärer als „Auge und Ohr der Brigade“ durch Informationsüberlegenheit das erfolgreiche Gefecht der Kampftruppen. Die Brigade weiß somit, wo der Feind wahrscheinlich einen Schwerpunkt bildet und mit welchen Kräften sie wo und wann zu rechnen hat. Umso effektiver kann der Truppenführer seine eigene Operationsführung planend zum Erfolg führen!

H Simon