Jahresabschlussappell

Feierlicher Appel mit Säbelübergabe und anschließendem Weihnachtsmarkt

Nach dem plötzlichen Wintereinbruch der letzten Wochen,
welcher der Garnisonsstadt ein winterliches Antlitz verlieh, traten die Eutiner Aufklärer am 14. Dezember 2023 nicht mehr bei Minusgraden, sondern bei typischen
ostholsteinischen nass-kaltem Wetter zum Jahresabschlussappell an.

Bestpreisverleihung auf dem Jahresabschlussappell
Der Bestpreis „Ehrensäbel 2023“ für
Stabsunteroffizier (FA) Niclas S., (2..v.r.)

Nach der Begrüßung der Soldatinnen und Soldaten des Bataillons sowie den zahlreichen Ehrengästen, ließ der Kommandeur des Aufklärungsbataillons 6 „Holstein“ – Oberstleutnant Dr. Hoffmann – das Jahr Revue passieren. Hinter den „Sechsern“ liegt ein turbulentes, dynamisches und forderndes Jahr 2023, in welchem sich die Kurzfristigkeit gegenüber den Vorjahren noch weiter verstärkt hat. Kurzfristige Aufträge und Lageänderungen erschweren die Planbarkeit. In der Folge darf es jedoch nicht heißen, dass Planbarkeit obsolet ist, sondern es muss weiter an gutem Planen festgehalten werden, denn dadurch zeichnet sich der Soldatenberuf aus: gute Planung, welche Flexibilität erlaubt. Weiterhin prägen viele aktuelle Herausforderungen die sicherheitspolitische Landschaft. Neben dem Krieg in der Ukraine und der Lage in Israel sind auch Teile Afrikas, trotz des Abzuges aus Mali, instabil. „Die Welt scheint ein Pulverfass zu sein und wir müssen in der Lage sein zu gewinnen“, so Hoffmann. Doch dazu benötigt es gutes und motiviertes Personal, welches er in seinem Bataillon zu schätzen weiß. Doch neben diesem Personal entscheidet vor allem Material über Sieg oder Niederlage. Und im Gegensatz zum motiviertem und gutem Personal ist dies nicht in dem gewünschten Maße vorhanden: „Die Ukraine erkämpft uns Zeit und diese Zeit müssen wir nutzen“.
Das Jahr 2023 war insbesondere geprägt durch Ausbildung und Inübunghaltung. Der Beginn des Jahres stand ganz im Sinne der Verpflichtungen im Rahmen der enhanced Vigilance Activities Brigade Lithuania (eVA Brig LTU). Hier nahm das Bataillon unter Führung der 4./- mit einem Gefechtsstand an der Operation Griffin Lightning 2023 und mit Spähtrupps an der Übung Griffin Storm 2023 teil. Insbesondere zu letzterer Übung verlegte die 2./- über 1500 km und ohne Ausfälle auf dem Landmarsch von Eutin nach Pabrade und konnte in diesem Rahmen einen unverzichtbaren Teil der Landes- und Bündnisverteidigung üben.

Neben dem militärischen Tagesgeschäft war das Jahr geprägt durch das 65-jährige Jubiläum des Bataillons.  Nach einer blauen Stunde zu Beginn des Jahres sowie dem gut besuchten öffentlichen Appell auf dem Marktplatz fanden die Feierlichkeiten im Sommer mit dem Tag der offenen Tür ihren Höhepunkt. Fast 8000 Interessierte erfreuten sich über das umfangreiche Programm und die Möglichkeit mit den Soldatinnen und Soldaten in den Dialog treten zu können.
In der zweiten Jahreshälfte übten die Kompanien ihre Teilfähigkeiten auf den jährlichen Übungsplatzaufenthalten und die Angehörigen des Bataillons stellten ihre Resilienz und Robustheit in der 2. Auflage der Durchschlageübung Holstein Extrem unter Beweis. Geprägt war das Ende des Jahres jedoch vor allem durch die Vorbereitung auf die Übung Allied Spirit 2024.
Auf das kommende Jahr blickend wird Allied Spirit 2024 die erste große Herausforderung an Menschen und Material. Das Bataillon wird wie 2022 schon die Möglichkeit bekommen an der multinationalen Großübung teilzunehmen. Dort werden etwa 6.000 Soldaten vier Wochen lang im bayerischen Hohenfels in einem intensiven LV/BV-Szenario üben. Bereits jetzt laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Neben diesem Höhepunkt wird das Bataillon ebenfalls mit der Ausbildung der Ukraine beschäftigt sein. Die Devise lautet auch weiterhin: Robustheit, Flexibilität und Kaltstartfähigkeit.
Fester Bestandteil eines jeden Appells sind auch dieses Jahr die Durchführung von Personalmaßnahmen: drei Bestpreise für herausragende Leistungen, zwei förmliche Anerkennung, drei Überreichungen der Ehrennadel des Bataillons, eine Beförderung vom Stabsunteroffizier zum Feldwebel, zwei Beförderungen vom Feldwebel zum Oberfeldwebel, eine Beförderung vom Stabsfeldwebel zum Oberstabsfeldwebel und zwei Beförderungen vom Leutnant zum Oberleutnant. Auch in diesem Rahmen nochmals herzlichen Glückwunsch an alle ausgezeichneten oder beförderten Kameradinnen und Kameraden.
Ebenfalls wurde – inzwischen zum 25. Mal – der Bestpreis „Ehrensäbel“ als besondere Auszeichnung und Ehrung des besten Feldwebelanwärters verliehen. Mit diesem Säbel wurde in diesem Jahr Stabsunteroffizier (Feldwebelanwärter) Niklas S. aus der 2. Kompanie ausgezeichnet. Er überzeugte durch ein herausragendes Maß an Fleiß, Pflichtbewusstsein und hervorragenden Leistungen auf dem Feldwebel-Lehrgang. Der Sponsor und Pate war in diesem Jahr Oberst d.R. Brandt.

Den Abschluss bildete wie immer das Schleswig-Holstein Lied und die Nationalhymne bevor der Kommandeur traditionell zum Weihnachtsmarkt lud.

OLt Niels B.