Jahresversammlung 2021

der Kameradschaft Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ und seiner Traditionsverbände

Nachdem die Jahresversammlung / Generalversammlung 2020 coronabedingt ausfallen musste, konnte sie in diesem Jahr wieder fast wie gewohnt durchgeführt werden.
Für alle Teilnehmer galt es, am Meldekopf die Corona-3G-Regel nachzuweisen und sich mit der LUCA-App einzuloggen, aber dies war akzeptiert und unkritisch.
Auch das militärische Begleitprogramm gestaltete sich anders als ursprünglich geplant.

Das Bataillon hatte das Husarenbiwak gecancelt und so mussten wir als „kleines Begleitprogramm“ auf das Gästeschießen des Bataillons zurückgreifen, welches auf der Schießanlage in der WÜSTENEI durchgeführt wurde. Von besonderem Interesse war aber auch der angekündigte Gang durch die „Oberst-Herrmann-Kaserne“, wie unsere Liegenschaft jetzt heißt. Dazu aber später mehr. Im Mittelpunkt stand ja die Jahresversammlung / Generalversammlung der Kameradschaft. Die Teilnehmer wurden in gewohnt akribischer Manier von Herrn Riegert am Meldekopf aufgenommen, bevor es zum gemeinsamen Mittagessen in die Truppenküche ging. Erste Gelegenheit für herzliche Begrüßungen und erste Gespräche.

Zur Generalversammlung begrüßte dann Walter Hertz alle Teilnehmer – es hätten gerne mehr sein können –, aber zur Beschlussfähigkeit haben die anwesenden 43 Mitglieder gereicht.
Im Tagesordnungspunkt „Bericht des 1. Sprechers“ gab es dann ein deutliches „vor Corona“ und „während Corona“. So wurden die Aktivitäten der Kameradschaft von Sommer 2019 bis Sommer 2021 Schritt für Schritt dargelegt und wo notwendig erläutert, von der Mitgliederentwicklung bis zu den Corona-bedingten Streichungen, von diversen Betreuungsmaßnahmen wie den Paketaktionen „Eutiner Soldaten im Einsatz“ bis zum Weihnachtsessen der Feiertags-Diensttuer, vom Beitrag zur Kasernenumbenennung bis zur Gestaltung des „Aufklärers“. Der Rechenschaftsbericht spannte einen weiten Bogen und am Ende blieb keine Frage unbeantwortet.

Auch alle folgenden Punkte der Tagesordnung wurden wie vorgesehen behandelt: Ehrung langjähriger Mitglieder, die Finanzlage und -ganz wesentlich- die Neuwahl des Vorstandes. Dabei war eine Neubesetzung der Aufgabe des 2. Sprechers erforderlich und die Erweiterung des Vorstandes um einen 3. Beisitzer beabsichtigt. Den Wahlvorschlägen wurde erwartungsgemäß zugestimmt. So übernahm der neue Kompaniefeldwebel der 2. Kompanie, OStFw Michael Gendig, die Funktion des 2. Sprechers von seinem Vorgänger im Amt, OStFw a.D. Stephan Starck, und dieser wiederum wurde zum neuen 3. Beisitzer gewählt. Der 1. Sprecher, Herr Hertz, bedankte sich mit einem kleinen Präsent bei Herrn Starck für seinen Einsatz als 2. Sprecher und dankte allen Kameraden des neu gewählten Vorstandes für die Bereitschaft zur Mitarbeit für die Kameradschaft. Damit ist der Vorstand wieder komplett und arbeitsfähig. Auf geht`s.

Im weiteren Verlauf trug der Kommandeur zur Lage des Bataillons vor und führte im Wesentlichen zu fünf Themenbereichen aus:

  • Resümee aus 18 Jahren Einsatz Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ in Afghanistan
  • die Übungstätigkeit des Bataillons – auch unter Coronabedingungen
  • die Unterstützung des Bataillons während der Pandemie, insbesondere in den Patengemeinden
  • die personellen Veränderungen auf Führungspositionen einschließlich des bevorstehenden Kommandowechsels des Kommandeurs im Rahmen eines Übergabeappells auf dem Eutiner Marktplatz am 30.09.2021
  • die Umbenennung der Kaserne in „Oberst-Herrmann-Kaserne“ am 12.08.2021 durch die Bundesministerin für Verteidigung in Anwesenheit zahlreicher hochrangiger Persönlichkeiten
Den informativen Vortrag zur Lage des Bataillons unterlegte der Kommandeur mit einigen Videosequenzen und filmreifer Musik, man ist ja schließlich medial und digital gut aufgestellt.

Anschließend fungierte der Kommandeur als „Bärenführer“ und ging mit klarem Kommando „Mir folgen!“ voran zur ersten Station, der neuen Stele „Oberst Herrmann“.
Seinen Erläuterungen zu Form, Gestaltung und Aufstellungsort hörten alle interessiert zu und die anteilige Kostenübernahme durch den Verein der Freunde und Förderer, die Kameradschaft und den Kommandeur selbst fanden allgemein große Zustimmung. „Das ist mein Abschiedsgeschenk an mein Bataillon und den Standort Eutin“ war der erklärende Satz.
Weiter ging es zur nächsten Station – dem Stabsgebäude.
In einer kurzen Ansprache würdigte Aust den 16. Kommandeur, Oberstleutnant Stefan Leistenschneider, der durch sein Charisma, seine Leistungen und sein leidenschaftliches Engagement bis heute vielen Soldaten und Eutinern in lebendiger Erinnerung ist.

Gemeinsam mit dem Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 41, Herrn Oberst Nawrat und Herrn Ralf Thiersch, dem Initiator dieser Aktion, enthüllte Oberstleutnant Aust eine Erinnerungstafel und benannte damit das Stabsgebäude nach diesem herausragenden Offizier.
Durch die Flure des Stabsgebäudes ging es weiter, und hier dürfte dem einen oder anderen das Herz aufgegangen sein: Zahlreiche großformatige Fotos aus den Zeiten der Panzeraufklärer von früher und den Aufklärern von heute zieren hier die hohen Wände. Wappen und Strukturbilder veranschaulichen die wechselvolle Geschichte des Bataillons. Vom „Auge und Ohr der 6. PzGrenDiv“ bis zum letzten in S-H verbliebenen Truppenteil des Deutschen Heeres.
Letzte Station des Rundganges war die Inaugenscheinnahme des neuen Unterkunftsgebäudes. Der Kasernenfeldwebel, Stabsfeldwebel Wetzel,  erläuterte das Konzept, die Idee und einiges mehr: Hotelstandard, Einzelstube mit separater Nasszelle, Flachbild-TV, WLAN, Attraktivitätsinitiative und… und …. und.  Die Kommentare waren erwartungsgemäß so unterschiedlich wie sie nur sein können: nicht militär-praxis-tauglich, hätte ich mir damals auch so gewünscht, nicht gemeinschaftsfördernd, zeitgemäße Arbeits- und Wohnbedingungen für eine Berufsarmee. Hier durfte jeder seine Meinung haben und sie auch aussprechen.
Der einsetzende Regen verkürzte manches Gespräch und man war sich ohne Worte einig, die Diskussion im Kasino bei Kaffee und Kuchen fortzusetzen.
Gesagt, getan: Bei Kaffee und Kuchen gab es noch viele Themen, die besprochen werden konnten, Erinnerungen, Erlebnisse, Neuigkeiten oder einfach nur die Freude, sich einmal wieder getroffen zu haben – nach dieser vermaledeiten Coronazeit. Horrido bis 2022!
W. Hertz