Gibt es ein richtiges Leben im Falschen? Militärischer Widerstand im Dritten Reich.
Diesem Thema widmeten sich die Offizieranwärter des Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ gemeinsam mit dem Offizierkorps im Kasino der Eutiner Aufklärer. Die Teilnehmer diskutierten über den Militärischen Widerstand im Dritten Reich vor dem Hintergrund der besonderen Bedeutung von Tradition als Instrument für Identifikation, Motivation und Erziehung. Grundlage der Diskussion stellte die These „Der Militärische Widerstand im Dritten Reich folgte rationalen Kalkülen und war nicht Ausdruck einer moralisch motivierten Opferungsbereitschaft“ dar.

Offizieranwärter tragen zum Militärischen Widerstand im Dritten Reich vor.

Anhand dieser These beleuchteten die Offizieranwärter das Leben von Henning von Tresckow in einem Impulsvortrag, der sich am Diskurs der Geschichtswissenschaftler Johannes Hürter und Hermann Graml orientierte.

 

Intensive Gespräche und anregende Diskussionen
Anknüpfend an den aktuellen Traditionserlass und die Frage was Tradition für die Gesellschaft, die Bundeswehr, die Aufklärungstruppe und jeden einzelnen Soldaten bedeute, wurde im offenen Diskurs der Unterschied von Tradition und Geschichte und die Traditionswürdigkeit von Einzelpersonen wie Henning von Tresckow diskutiert.
Vor allem aber war es die Wirkung von Tradition als Instrument zur Identitätsstiftung, Motivation und Erziehung der anvertrauten Soldatinnen und Soldaten, welche zum persönlichen, dienstgradübergreifenden Austausch zwischen den Offizieren und Offizieranwärtern „von 6“ im heimischen Kasino anregte.

 

Der Bataillonskommandeur, schloss die Veranstaltung mit der Bewertung, dass Henning von Tresckow ethisch und moralisch
als Persönlichkeit, und vor allem als Offizier und Soldat für die Bundeswehr traditionswürdig sei. Der Traditionserlass der
Bundeswehr müsse nach Auffassung des Kommandeurs zwei Aspekte erfüllen: Einerseits muss er der Freiheit und Demokratie
verpflichtet sein, gleichzeitig aber auch eine glaubwürdige Identität für die kämpfende Truppe schaffen können.

H Hohmann