Eutin. Oberst a.D. Eugen Priebsch, eine in Eutin wohlbekannte, geschätzte und geachtete Persönlichkeit, ist einem tückischen Leiden, das er mit großer Geduld getragen hat, erlegen.

 

Der frühere Kommandeur der Unteroffizierschule Eutin war ein tapferer, stets einsatzbereiter Offizier, ein fürsorgender Vorgesetzter und ein bei allen Dienstgraden sehr beliebter Kamerad. Seine aufrechte Haltung, seine untadelige, altpreußische
Lebensführung und sein stets liebenswürdiges, hilfsbereites Wesen hatten ihm viele Freunde in allen Kreisen der Bevölkerung erworben.

 

Priebsch entstammt einer alten Offiziersfamilie, die in Schlesien und im posenschen Raum ansässig war. Mit 10 Jahren kam er in die harte Schule des Kadettenkorps. Mit 18 Jahren – 1913 – trat er als Leutnant in das Inf.-Rgt. 138 in Dieuze ein. Mit diesem Regiment, in dessen Reihen auch auch Walter Flex kämpfte und fiel, machte er den ganzen ersten Weltkrieg mit und geriet als Oberleutnant 1918 in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er im September 1919 heimkehrte. 1934 wurde er als Hauptmann und Kompaniechef reaktiviert.

 

Als Major und Bataillonskommandeur machte er mit seinem III./I.R. 130 die Feldzüge in Polen und Frankreich mit. In Frankreich wurde er so schwer verwundet, daß er für lange Zeit nicht frontverwendungsfähig war. Nach Ausheilung seiner Wunden wurde Eugen Priebsch der erste Kommandeur der Unteroffiziersschule in Eutin, eine Stellung, in der er sich höchste Anerkennung erwarb. 1944 wurde er als nunmehr Oberst Kommandeur eines neu formierten Infanterie-Regiments und geriet im Mai 1945 im slowakisch-mährischen Raum in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er Ende Dezember 1949 heimkehrte. Als Pensionär lebte er bis zu seinem Tode in Eutin, Böhmkersweg 4.

 


In Eutin wird der Oberst Priebsch unvergessen bleiben.