Politische Bildung in Dresden

Ein Reisebericht der 1. Kompanie

Vom 19. bis zum 22. Juni 2023 ging es für 20 Kameradinnen und Kameraden der 1./AufklBtl 6 „Holstein“ nach Dresden, um sich dort an historischen Orten intensiv mit dem Pflichtthema der diesjährigen Politischen Bildung „Dienen – Wofür?“ auseinanderzusetzen.

Markanter Eingangsbereich des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr
Markanter Eingangsbereich des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr

Am ersten Tag stand ein Impulsvortrag sowie mehrere Gesprächsrunden zum Thema „Verschwörungsmythen und die Entwicklung von Werten in einer Gesellschaft“ auf dem Programm. Da der eigentliche Dozent kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen absagen musste, übernahm unser Seminarleiter Herr Sayed vom Bildungswerk des Deutschen Bundeswehrverbands spontan die Leitung des Seminars. Ihm gelang es, das Thema anschaulich zu vermitteln und eine äußerst gehaltvolle Diskussion zu moderieren.

Im Anschluss besuchten wir das Militärhistorische Museum der Bundeswehr, wo wir mit einer sehr informativen Führung einen umfassenden Überblick über die Geschichte der Bundeswehr gewannen.

Der nächste Tag startete mit einer Zeitzeugenführung durch die Gedenkstätte Bautzner Straße. Durch diese Führung bekamen wir einen intensiven Eindruck von den Konsequenzen von Machtmissbrauch in der DDR. Sie erinnert an die Opfer der politischen Verfolgung in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR. Sie dokumentiert deren Schicksale und macht sie der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich.

Am Nachmittag widmeten wir uns einer politisch-historischen Stadtführung durch Dresden. Unter fachkundiger Führung tauchten wir an historischen Schauplätzen in bedeutsame Ereignisse der Dresdener Stadtgeschichte ein. Nach der Führung hatten wir dann die Gelegenheit, Dresden auch auf eigene Faust ausgiebig weiter zu erkunden.

Am Folgetag waren wir Teilnehmende eines Workshops, ganz unter dem Thema „Dienen – Wofür?“.

Die Leitung des Workshops hatte Generalleutnant a.D. Rainer Glatz inne, zuletzt Befehlshaber des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr und ehemaliger Senior Distinguished Fellow der Stiftung Wissenschaft und Politik. Seine reichhaltige Erfahrung und Expertise eröffnete uns viele interessante Perspektiven auf den Dienst innerhalb der Bundeswehr und betrachtete das Leitthema aus verschiedenen Perspektiven.
Im Anschluss besuchten wir noch die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein, welche nicht nur als Ort der Erinnerung, sondern auch als lebendiges Beispiel für die Bedeutung von Erinnerungskultur dient. Durch die detaillierte Darstellung der Ereignisse in der Zeit des Nationalsozialismus wurde uns verdeutlicht, wie essentiell es ist, die Geschichte nicht zu vergessen oder zu verdrängen, sondern aus ihr zu lernen.

Die Politische Bildung erwies sich insgesamt nicht nur als äußerst lehrreich und informativ. Sie bot uns die Möglichkeit, unser Wissen zu vertiefen, den Horizont zu erweitern und bedeutungsvolle Diskussionen zu führen – kein Urlaub, sondern eine echte Bildungsreise.

Hptm Mathias M.