Beim II. Quartalsappell Ende Juni  des Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ resümierte der Kommandeur die vergangenen Wochen und Monate:
„92 Tage sind seit dem letzten Appell vergangen.
92 Tage, in denen die Eutiner Aufklärer intensiv Ausbildung und Übung betrieben haben“, so Aust. Höhepunkt bildete dabei die Übung
„HOLSTEIN HUSAR“ im Mai in Jägerbrück. Doch auch der tragische Unfall der beiden Eurofighter wirkte sich auf die Aufklärer aus. 

Der Kommandeur (li.), überreicht Feldwebel Manfred Kries einen „Bestpreis“.

So begann Oberstleutnant Aust den Appell zunächst mit einer Schweigeminute für den verstorbenen Piloten des Eurofighter-Absturzes. „Ereignisse wie diese erinnern uns an die Gefährlichkeit unseres Dientes“,
so der Kommandeur. „Nicht nur in den Auslandseinsätzen, sondern auch im Rahmen von Übung und Ausbildung für die Landesverteidigung. Unsere Gedanken und Anteilnahme gilt den Angehörigen des Kameraden“. Die Eutiner Aufklärer verlegten am darauffolgenden Sonntag mit über 100 Soldaten selbst zu der Absturzstelle, um diese für die laufenden Bergungs- und Räumarbeiten zu sichern.   

Ein „buntes Quartal“ und der nahende Jahresausbildungshöhepunkt

Das zweite Quartal ist grundsätzlich als „bunteres Quartal“ in Eutin bekannt. Es prägten diverse Feier- und Brückentage, die Ausbildungswoche der Aufklärer in Munster, zahlreiche Weiterbildungen und Informationsbesuche, der traditionelle Hubertus-
Hilgendorff-Pokal sowie der erstmalige „Tag der Reserveoffiziere von Sechs“. Aufgrund gezeigter Leistungen sowie anstehenden
Beförderungen, galt es auch bei diesem Appellzahlreiche Kameraden zu würdigen. Danben beschäftigte die Eutiner Aufklärer beim Appell jedoch noch ein weiteres, für das Bataillon eher überraschendes Thema: Die Namensgebung der Rettberg-Kaserne.   Aufgrund eines Gutachtens steht die Traditionswürdigkeit der Kasernenbenennung in Frage.

Der Kommandeur stellt dazu fest: „Für uns als Bundeswehr kann nur traditionswürdig und damit sinnstiftend sein, wer nicht
verbrecherisch oder menschenverachtend gehandelt hat“. Aust bedankte sich für das Vertrauen der Stadt und des Kreises sowie vielen dem Bataillon verbundenen Freunden und Förderern für die gezeigte Unterstützung im laufenden Prozess.

 

Bei der Suche nach einem werteorientierten Traditionsverständnis sowie verantwortungsvoller Traditionspflege, kann es nicht
darum gehen, den Weg der größtmöglichen Unverbindlichkeit zu suchen, sondern das Spezifische des Militärischen klar zu
benennen. „Wir Eutiner Aufklärer blicken hierzu mittlerweile auf eine eigene, über 60-jährige Geschichte und Traditionslinie
zurück. Dabei haben wir nie einen Zweifel daran gelassen, für die Werte des Grundgesetzes einzutreten und diese tapfer zu
verteidigen. Zahlreiche Kameraden dieses Bataillons haben dies bewiesen: unter Feuer – im Gefecht – und sie haben dabei viel riskiert!“, so der Kommandeur. Abschließend hält Aust fest, dass „wir es uns sicherlich nicht leicht machen wollen im Prozess der Traditionsfindung. Wir wollen diesen aber stets gemeinsam mit den Soldaten des Standortes sowie unserem zivilen und vertrauten Umfeld in Eutin gehen – so wie wir es hier in Eutin immer handhaben!“.

 

H Simon

Ausgezeichnete und beförderte Soldaten des Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“.