SGA in der 2./6 | Wer führen will muss folgen lernen!

Mit dem 90. Offizieranwärterjahrgang werden die Offizieranwärter seit Oktober 2020 statt in einem separaten Offizieranwärterbataillon wieder in der Truppe ausgebildet. Hierzu absolvieren die OA eine Spezialgrundausbildung, die sowohl infanteristischen Grundlagen als auch erstes „goldgelbes“ Handwerkszeug vermitteln soll. Im Folgenden lesen Sie die ersten Eindrücke der OA in ihrer zukünftigen militärischen Heimat.

Bereits nach kurzer Zeit wird klar, dass die SGA thematisch versatzlos an die Allgemeine Grundausbildung anschließt und insbesondere infanteristische Ausbildungsinhalte vermittelt. So erhielten wir in den ersten sechs Wochen eine sehr intensive Waffen- und Geräteausbildung, wobei wir neben dem Gewehr G36 den Umgang mit der Pistole P8, der Panzerfaust, dem Maschinengewehr MG3 und Handgranaten erlernten. Dabei wurde die Waffen- und Geräteausbildung durch umfangreiche Unterrichte und tägliche Sportausbildung ergänzt, welche jeden einzelnen Soldaten dabei unterstützte, die individuelle Fitness für die folgenden Gefechtsdienste zu verbessern.
Nach den ersten Wochen gelang es, den gesamten Zug auf einen einheitlichen Ausbildungsstand zu bringen, was nicht zuletzt der hohen Motivation innerhalb des Zuges zu verdanken war.
In den folgenden Wochen konnten wir das erlernte beim Gefechtsschießen unter Beweis stellen und unseren Ausbildungsstand stetig steigern. Dies behalten wir als besonders ereignisreichen Ausbildungsabschnitt in sehr guter Erinnerung. Im Gefechtsdienst erlernten wir, was den „Späher von Sechs“ ausmacht und konnten erste Einblicke in den Ausbildungsabschnitten abgesessene Spähaufklärung gewinnen. Angesichts der vielen verschiedenen Fähigkeiten der Heeresaufklärungstruppe erhielten wir zusätzlich Weiterbildungen, welche uns als Hilfestellung für die Fähigkeitswahl nach dem bevorstehenden Hochschulstudium dienen sollen.
Als Offizieranwärter haben wir regelmäßig an zusätzlichen Ausbildungen teilgenommen, wie zum Beispiel Orientierungsmärschen bei Nacht, dem Überwinden der Boeselager-Hindernisbahn oder Gewässerüberquerungen. Besonders hervorzuheben sind dabei die Kasinogespräche mit dem Offizierkorps, bei denen uns unser Fähnrichoffizier Hauptmann Zigelski regelmäßig mit Rat und Tat zur Seite stand damit wir auch bei kontroversen Diskussionsrunden mit den Offizieren des Verbandes bestehen konnten.
Neben der Ausbildung in der Truppe wurde uns so ein Grundverständnis dafür vermittelt, was es bedeutet, eine Führungsrolle innerhalb der Bundeswehr zu übernehmen und Offizier in der Heeresaufklärungstruppe zu werden. Wir erhielten die Möglichkeit, intensive Eindrücke über die vor uns liegende Laufbahn zu gewinnen, sowie ein Gefühl dafür zu entwickeln, was man von uns zukünftig erwartet. Für uns ist es eine Ehre, die SGA in der Roten Zwoten absolviert zur haben, auch (und besonders) da wir regelmäßig an unsere Grenzen gestoßen sind.
Am Ende dieser fordernden zehn Wochen sind wir um zahlreiche Erfahrungen reicher und freuen uns, das Erlernte auf dem Fahnenjunkerlehrgang unter Beweis zu stellen.

G (OA) Blöss und G (OA) Nagy