SIRA-Übung „Holstein Feder“ | des Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“

Die jährliche SIRA-Übung des Bataillons am SIRA-Stützpunkt in Munster hatte in diesem Jahr mit zwei Herausforderungen zu kämpfen. Organisatorisch musste aufgrund des Corona-Virus ein Hygiene-Konzept umgesetzt werden. Mund-Nasenschutz und Desinfektionsmittel waren ständiger Begleiter der übenden Truppe. Zusätzlich wurde die Belegung der Stuben minimiert, und die Bildung von Kohorten, also geschlossenen kleinen Gruppen um eine etwaige Ausbreitung des Virus einzudämmen, wurde umgesetzt.

Das Bataillon ist mittlerweile erfahren darin, trotz der Auflagen durch die Pandemie ihre Übungen umzusetzen und so ist die Einhaltung des „Corona-Knigge von Sechs“ eine Selbstverständlichkeit geworden.
Die zweite Herausforderung war taktischer Natur. Erstmal wurde zusammen mit Panzergrenadieren aus Hagenow geübt. Hier ging es darum, die in vorherigen Übungen erlernte Grundsätze des Aufklärens durch Kampf im hochintensiven Gefecht in der Simulation umzusetzen.
Am Morgen des 14. Septembers 2020 war es soweit. Teile des Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ verlegten nach intensiven Wochen der Vorbereitungen pünktlich um 05:00 Uhr ins niedersächsische Munster zum Ausbildungsstützpunkt für Simulationsrahmübung des Heeres, kurz SIRA.
Die diesjährige, für insgesamt eine Woche angesetzte, SIRA-Übung bietet der Truppe einzigartige Möglichkeiten, Aufklärungsaufträge simulationsgestützt zu üben. Ähnlich eines Computerspiels, ermöglicht SIRA umfassende Trainingsmöglichkeiten: Die teilnehmenden Soldaten müssen ihre taktischen Fähigkeiten im Bereich bodengebundener, luftgestützter sowie technischer Aufklärung bei fiktiver Feindbedrohung am Computer unter Beweis stellen. Im diesjährigen Szenario „Holstein Feder“ heißt dies konkret, die Absichten und das Verhalten eines Feindes in Divisionsstärke aufzuklären, um der eigenen übergeordneten Brigade ein umfassendes Lagebild für Handlungsmaßnahmen zu liefern. Kurz um, der Auftrag des Aufklärungsbataillons 6 „Holstein“ ist es, „Auge und Ohr“ der Brigade zu sein.
Meldungen und gewonnene Aufklärungserkenntnisse der jeweiligen Trupps werden an den feldmäßig eingerichteten Bataillonsgefechtsstand übermittelt. So gehen die Feindmeldungen auf dem Gefechtsstand zum Höhepunkt der Übung quasi sekündlich ein. Diese gilt es dann unmittelbar zu vermerken und in den Karten einzutragen, um die vermuteten Feindabsichten ableiten zu können. Auf dem Gefechtsstand fließen somit alle die durch Aufklärung gewonnen Informationen zusammen, die es der übergeordneten Brigade nach entsprechender Auswertung ermöglicht, Gegenmaßnahmen einzuleiten oder unerwartete Chancen zu nutzen.
Trotz der derzeit durch Corona bedingten Lage, konnte das Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ seine Kernfähigkeiten in kompletter Stärke erfolgreich üben und weiter ausbauen. Nach einer intensiven Woche, erfolgter Übungsauswertung und Rückbau des Gefechtsstands, ging es am Freitag für die Holsteiner zurück in die Heimat nach Eutin. Die nächste Übung kann kommen, Horrido!

L Reit, OL Linke