Der traditionelle Führervergleichswettkampf „von Sechs“ in Bad Schwartau.
Über 100 Soldaten des Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ trugen am 20. Juni 2019 den traditionellen Hubertus-Hilgendorff-Pokal in der
Bataillonspatengemeinde Bad Schwartau aus.
Mit Kampfgeist, Teamwork, militärischen Fachwissen und nicht zuletzt Disziplin, stellten sich insgesamt 9 Mannschaften der Eutiner Aufklärer den Herausforderungen der jeweiligen Stationen.

Ein Wettkampfteilnehmer

Bereits zum zweiten Mal findet der Vergleichswettkampf nun in Bad Schwartau statt und verwandelte das Waldgebiet Riesebusch sowie die Umgebung des Kurparks zum Wettkampfterrain des Aufklärungsbataillons. Den gesamten Vor- und Nachmittag konnte die interessierte Bevölkerung in Bad Schwartau den Aufklärern beim fordernden Wettkampf an den Stationen zuschauen. Ob beim Verlegen von Feuerwehrschläuchen, Verwundetentransport entlang des „Trimm-Dich-Pfades“, dem
Formen von Marzipan oder klassischen Stationen wie „Militärischer Erkennungsdienst“, „Waffenkiste unter ABC-Bedingungen“ oder „Entfernungsschätzen mit Feueranforderung“, den Bürgern Bad Schwartaus sowie den zahlreichen Spaziergängern und Sportlern entlang der Wettkampfstrecke wurde einiges geboten.

 

Militärische Führer müssen belastbar und vielfältig einsetzbar sein!

Auftakt des Wettkampf-Kreislaufes bildete die Station „Military Fitness“, die sich an dem kommenden Fitnesstest in der Bundes-
wehr orientiert und unter anderem das Tragen von zwei 20 kg schweren Kanistern, das Schleppen eines 50 kg Sandsackes,
das vielfache Stemmen einer 15 kg Munitionskiste sowie abschließend eine „Kriech- und Sprint-Strecke“ beinhaltete.
Abwechslung bot dann die folgende Station der Freiwilligen Feuerwehr Bad Schwartau. Für die Aufklärer galt es schnellstmöglich Feuerwehrschläuche über 80 Meter zu verlegen und einen Golfball hindurch zu drücken, anschließend möglichst punktgenau Becher „abzulöschen“ und abschließend rohe Eier mittels eines mechanischen Spreizers, wie er beim Öffnen von Fahrzeugen verwendet wird, zu suchen und bergen – leider überlebten jedoch nicht alle Eier diese Prozedur.  Entlang des Riesebusch wurden die Soldaten dann vor allem körperlich gefordert. Es galt einen Verwundeten zu behandeln und provisorisch zu transportieren, unter ABC-Bedingungen (ABC = atomare, biologische oder chemische Gefahren, die eine Schutzkleidung
erfordern) zu laufen, Waffen zusammenzusetzen und Fragen zu beantworten sowie einen Eilmarsch mit „kleiner Zuladung“ in Form von Panzerfäusten und Maschinengewehren, in dessen Verlauf ebenso verschiedene Fragen zur Umgebung beantwortet werden mussten. Im Anblick der schweren körperlichen Anstrengung versprach die Station „Marzipan“ dann einen kleinen Lichtblick für die Soldaten.

 

Geschicklichkeit und Kreativität sind keinesfalls zu unterschätzen!

Das Formen und Erraten von Marzipan sorgte bei den meisten Soldaten für Erheiterung, bei wenigen für Verwirrung und bei
einigen für etwas Stärkung während des Wettkampfes.
An den folgenden Stationen galt es dann militärische Fahrzeuge verschiedener Nationen zu erkennen, zu identifizieren und anschließend zu melden und korrekt in eine Skizze einzutragen sowie abschließend die Entfernung für ein vorgegebenes Ziel zu ermitteln und eine Feueranforderung dafür zu erstellen.  
Um 14 Uhr verlegten dann alle Wettkampfmannschaften an das Bad Schwartauer Schwimmbad und stellten sich der letzten Wettkampfstation: Gewässerüberquerung mittels Zeltbahnpaket.

Freiwillige Feuerwehr in Bad Schwartau unterstütze
Station "Marzipan"
Siegermannschaft der 2. Kompanie

Gewässerüberquerung im Bad Schwartauer Schwimmbad

Die Soldaten mussten schnellstmöglich aus ihrer Ausrüstung ein schwimmfähiges Konstrukt basteln: das sogenannte Zeltbahnpaket. Diese galt es dann zu einem „Floss“ zusammenzuschnüren, das Schwimmbecken zu durchqueren und dort dann zwei Thermen mit Darstellungswaffen auf das provisorische Floss zu verladen sowie sicher und vor allem trocken zurück zu transportieren.
Nach erfolgreicher Gewässerüberquerung bildete dann der Horst-Krause-Pokal – der in diesem Jahr als Kompaniewettkampf zum zweiten Mal ausgetragen wurde – den krönenden Abschluss des Wettkampftages. Benannt nach dem ältesten aktiven Mitglied der Kameradschaft des Aufklärungsbataillons 6 Holstein, Stabsfeldwebel a.D. Horst Krause im stolzen Alter von 93 Jahren, galt es hierbei beim Bataillons-Quiz sowie beim anschließenden Tauziehen den Sieger herauszufinden. Während beim Quiz die Finalteilnehmer ermittelt wurden, kam es beim Tauziehen dann zum Showdown der Kompanien. Wie bereits im letzten Jahr 1./- gegen 2./- im Finale und 3./- gegen 4./- im Kampf um Platz drei.

 

Der Sieger steht fest: Die 2. Kompanie gewinnt erneut den Hubertus- Hilgendorff- Pokal!

Mit einem äußerst knappen Vorsprung zur zweitplatzierten Mannschaft der 4. Kompanie, gewann erneut die 2. Kompanie des Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ den Hubertus-Hilgendorff-Pokal. Den verdienten Sieg sowie den gemeinsam erfolgreich bestrittenen Wettkampf begingen die Aufklärer gemeinsam mit einem Kameradschaftsabend bei der Freiwilligen Feuerwehr in Bad Schwartau. Bei Grillgut und Kaltgetränken sowie einem Feldgottesdienst durch den evangelischen und katholischen Militärpfarrer, konnten die Eutiner Aufklärer den schönen Sommerabend ausklingen lassen. Der Kommandeur Oberstleutnant Tobias Aust, der selbstverständlich wie alle Kompaniechefs und Offiziere mit an den Start gegangen war, stellte abschließend fest: „Der Hubertus-Hilgendorff-Pokal ist unser traditioneller Führervergleichswettkampf und damit unsere
interne „Aufklärerolympiade“. Der Wettbewerb ist dabei wichtig, entscheidend ist es jedoch, dass wir als „Führerkorps von Sechs“ dem Anspruch des Führens von vorn und durch Beispiel gerecht werden. Immer mit einem goldgelben Augenzwinkern und gerne wieder 2020 in Bad Schwartau!“

OSG Ritter

Gewässerüberquerung“ im Bad Schwartauer Schwimmbad.
Die spätere Siegermannschaft der 1. Kompanie
Nach dem anstrengenden Wettkampftag klingt der Abend bei der Freiwilligen Feuerwehr in Eutin mit einem Kameradschaftsabend sowie einem Gottesdienst aus.