Quartalsabschluß & Husarenbiwak
Ende September hieß es das III. Quartal zu beschließen und das traditionelle Husarenbiwak zu begehen.

Salut der Eutiner Schützengilde - das Husarenbiwak ist eröffnet!

Am 27. September 2019 fand in der Rettberg-Kaserne in Eutin ein Quartalsappell des Aufklärungsbataillons 6 „Holstein“ statt, bei dem nicht nur den angetretenen Soldaten, sondern auch den zahlreich anwesenden Gästen einiges geboten wurde. Es standen zwei förmliche Anerkennungen, drei Verabschiedungen und auch drei besondere Beförderungen an. Des Weiteren fand im Anschluss an den Appell das alljährliche Husarenbiwak des Bataillons „Holstein“ statt, zu dem alle Soldaten, deren Angehörige sowie die Freunde und Förderer des Bataillons herzlich eingeladen waren. „Es ist ein sowohl als auch Antreten“ waren die ersten Worte des Bataillonskommandeurs Oberstleutnant Tobias Aust zu seinem Bataillon.

Auszeichnungen:
Nach Begrüßung aller Gäste, darunter die Bürgermeister einiger Patengemeinden des Bataillons und auch unser Brigadekommandeur – BrigGen Durst -, begann der Appell mit zwei förmlichen Anerkennungen. Zum einen erhielt Oberleutnant Maximilian Adrian eine förmliche Anerkennung für den von ihm sehr gut ausgerichteten Eutiner Seelauf, der am 5. September 2019 stattfand. Bei diesem konnten an die 200 Läuferinnen und Läufer auf einer Strecke von 9,5 Kilometer ihr Können unter Beweis stellen und sich dabei zusätzlich Punkte für den Ostholstein-Cup sichern. Zum anderen wurde Hauptmann Jan Broschei eine förmliche Anerkennung für vorbildliche Pflichterfüllung ausgesprochen. Hauptmann Broschei ist eigentlich der Kompanieeinsatzoffizier der 3. Kompanie. Nachdem der S3-Stabsoffizier jedoch in den Einsatz nach Afghanistan verlegte, vertrat Hauptmann Broschei diesen und erfüllte dabei seine Aufgaben herausragend. Des Weiteren legte er als Vertretung des S3-Stabsoffiziers alleine die Bataillons-Durchschlageübung HOLSTEIN EXTREM an und leitete diese mit Erfolg. 80 Soldaten nahmen an dieser Übung teil und konnten sich beim Durchschlagen zur eigenen Truppe über Land und im Wasser beüben.

 

Eine letzte Ehrenrunde für den „Spieß Dritte“: OSF Behring verabschiedet sich standesgemäß in den Ruhestand.

Bundeswehrfreie Zeit
An die bundeswehrfreie Zeit müssen sich drei Soldaten des Aufklärungsbataillons 6 nun erst einmal gewöhnen. Denn Oberstabsfeldwebel Andreas Taschner verlässt zum 30. September 2019 nach 34 Jahren und fünf Auslandseinsätzen die Bundeswehr und geht in den wohl verdienten Ruhestand. Oberstabsfeldwebel Taschner diente seit 2012 im Aufklärungsbataillon 6 in Eutin und war zuletzt eingesetzt als Zugführer des Technischen Zuges. OTL Aust würdigte Taschner als hervorragenden Kämpfer und Instandsetzer. Er war dafür zuständig, dass im Bataillon alle Fahrzeuge stets rollten. So lag es nahe, Oberstabsfeldwebel Taschner mit einem besonderen Fahrzeug die Ehrenrunde vor dem Bataillon drehen zu lassen. Hierfür stand ein Bergepanzer zur Verfügung. Kettenfahrzeuge gibt es im Aufklärungsbataillon 6 seit Jahren nicht mehr. Daher war es eine besondere Freude Oberstabsfeldwebel Taschner auf dem Bergepanzer aus der Kaserne fahren zu sehen.

Panzerstarker Abtritt: Auf Ketten fährt OSF Taschner in den Ruhestand

Zum anderen wurde Oberstabsfeldwebel Klaus Behring verabschiedet. Er verlässt nach mehr als 32 Jahren, davon 8 Jahre in Eutin, die Bundeswehr. Behring war Spieß der 3. Kompanie und hat diese mehr als mitgeprägt. „Er kümmerte sich stets“, so Aust. Das Bataillon ist ihm zu tiefem Dank verpflichtet. Mit etlichen PS weniger wurde der ehemalige
Spieß 3. verabschiedet. Denn abgeholt wurde er von seiner Frau Corinna in einem Jagdwagen der Holsteiner Kutschfahrten und von zwei Pferdestärken gezogen, fuhr das Paar an der angetretenen Formation entlang in den Ruhestand.
Nicht in den Ruhestand, aber in den zivilen Bereich wurde auch Hauptmann Karl Thiele verabschiedet. Zuletzt eingesetzt als Leiter der Zelle Führung Operationszentrale in der 2. Kompanie des Bataillons, leistete er gute Arbeit und machte einen „klasse Job“, so Oberstl Aust. Nun verlässt Hptm Thiele das Bataillon und die Bundeswehr, um im zivilen Bereich erfolgreich zu werden.

Zum Schluss gab es noch eine Verabschiedung, die dem Bataillon keineswegs leicht viel. Oberstleutnant a.D. Manfred Rath der seit 21 Jahren 1. Sprecher der Kameradschaft der Aufklärer in Eutin war, gab sein Amt an Oberstleutnant
a. D. Walter Hertz ab.

Rath nimmt im Kdr´s-Wolf die Front ab.

Aust würdigte die viele Arbeit und Zeit, die Rath in die Kameradschaftsarbeit gesteckt habe. Die Kameradschaft der Aufklärer unterstützt die Soldaten des Bataillons in allen möglichen Bereichen und ist daher nicht wegzudenken. Mit Oberstleutnant a.D. Walter Hertz hat sie einen würdigen neuen 1. Sprecher. Rath verabschiedete sich mit einem letzten Horrido! vom Bataillon.

 

Besondere Beförderungen
Da die 3. Kompanie ihren Spieß verabschiedet hat, war es naheliegend, dass das Amt von einem anderen Soldaten übernommen werden musste. Nachfolger von Behring als Spieß der 3. Kompanie wurde Michael Gendig, der gleichzeitig hierbei vom Stabsfeldwebel zum Oberstabsfeldwebel befördert wurde und nun „Mutter der 3. Kompanie“ des Aufklärungsbataillons 6 in Eutin ist.
Nicht umsonst war Brigadekommandeur – General Andreas Durst – aus Neubrandenburg angereist. Auch er hatte dem Aufklärungsbataillon etwas zu sagen. Er sprach dem Aufklärungsbataillon 6 Anerkennung aus, für das, was das Bataillon in den letzten drei Monaten geleistet hat. Des Weiteren gab es „ein kleines Geschenk an die Rote Zwote“ so Durst. Denn der Kompaniechef der 2. Kompanie Felix Lotzin wurde durch Brigadegeneral Durst zum Major befördert.
Höhepunkt des Quartalsappells war die Beförderung des bisherigen Oberstleutnants der Reserve und bekannten Strafverteidigers Frank-Eckhard Brand zum Oberst der Reserve – eine Premiere in der über 60-jährigen Geschichte des Bataillons.
Brand hat sich seinen neuen Rang als Reservist erarbeitet. Seit mehr als zehn Jahren hat er neben seinem Zivilberuf als Strafverteidiger den Eutiner Kommandeur vertreten.

Generalsangelegenheit: General Durst und General von Korff bei der Beförderung zum Oberst d.R. Brand

Seine militärische Laufbahn begann damals als Wehrpflichtiger in Eutin und Zeitsoldat mit zwei Jahren Verpflichtung. Danach schied er als Fähnrich der Reserve aus der Bundeswehr aus. Er nutze jede freie Minute, um sich als Reservist bis hin zum Oberst hochzuarbeiten. Seine Frau Stephanie nimmt das Engagement ihres Mannes mit Humor: „Ich ertrage es seit 35 Jahren, die Sommerurlaube fielen immer flach. Aber wenn es ihn glücklich macht.“ Als Oberst der Reserve ist Brand nun nicht mehr Spiegel des Kommandeurs in Eutin, sondern der des Generals der Heeresaufklärungstruppe in Munster.

Zum Abschluss des Quartalsappells knallte es noch einmal richtig. Die Eutiner Schützengilde schoss Salut. Damit wurde der offizielle Startschuss für das Husarenbiwak gegeben. Das Husarenbiwak ist ein traditionelles Fest für die Soldaten, deren Angehörige und die Freunde und Förderer des Bataillons. Diese kamen auf dem Bataillonsrasen zusammen und konnten bei Kaltgetränken und Gegrilltem den Abend gebührend ausklingen lassen. Nun blickt das Bataillon auf das letzte Quartal des Jahres 2019. Dieses wird keineswegs ruhig. Noch einmal geht es für das Bataillon auf Übung. Im Oktober für eine Woche an den Ausbildungsstützpunkt SIRA in Munster, um mit der Brigade das virtuelle Gefecht zu üben und so das Jahr 2019 erfolgreich
abzuschließen.
Verfasser