Verabschiedung in der Patengemeinde

Abschiedsgottesdienst für Eutiner Soldatinnen und Soldaten

Am Donnerstag, den 07. April 2022 wurden in der St. Katharinen-Kirche zehn Soldatinnen und Soldaten der dritten Kompanie in ihren Einsatz auf den Balkan verabschiedet. In einem sehr emotionalen und familiären Gottesdienst würdigten der Bürgermeister der Gemeinde Lensahn, Herr Robien, und der Pastor, Herr Reimann, die Einsatzbereitschaft der Eutiner Soldaten, die durch den Ukrainekrieg unter deutlich veränderten geopolitischen Rahmenbedingungen für einige Monate in den Kosovo verlegen. Neben den in Lensahn anwesenden Feldnachrichtensoldaten traten vorab siebzehn Soldaten der Kompanie ihren Einsatz an der NATO-Ostflanke in Litauen an. Insgesamt setzen sich somit 27 Soldatinnen und Soldaten der dritten Kompanie fernab ihrer Heimat und von ihren Familien für unsere christlich-demokratischen Werte von Freiheit, Gleichheit und dem Recht auf Selbstbestimmung ein.

Feierliche Übergabe des Ortsschildes der Patengemeinde Lensahn von Bgm Robien an den KpChef, M Gerwing.

Insbesondere die musikalische Begleitung des Gottesdienstes durch das Lensahner Blasorchester und das Spalier der Freiwilligen Feuerwehr Lensahns zeugten von der tiefen Verbundenheit zwischen der dritten Kompanie und ihrer Patengemeinde. Nach dem nun schon traditionellen Austausch der Kompanieflagge und des Ortschildes der Gemeinde Lensahn zwischen Bürgermeister Robien und dem Chef, Major Gerwing, fand der Abend im Pfarrhaus der St. Katharinen-Kirche einen würdevollen Abschluss.
Neben der politischen Einbettung des anstehenden Auslandseinsatzes kam es dem Kompaniechef der dritten Kompanie in seiner Ansprache vor allem darauf an, auch die Herausforderungen und Entbehrungen anzusprechen, die ein Einsatz für die in der Heimat verbliebenen Familien mit sich bringen:
„Neben all den dienstlichen Herausforderungen und Entbehrungen, die ein Einsatz außerhalb des eigenen Landes für den einzelnen Soldaten mit sich bringen kann, richte ich mich fortfolgend und ausdrücklich auch an die Angehörigen meiner Kameraden, die als Freund oder Freundin, Ehemann oder Ehefrau, Bruder oder Schwester, Sohn oder Tochter, Vater oder Mutter zu Hause bleiben. Nach nunmehr fünf eigenen Auslandseinsätzen weiß ich, dass ein Einsatz für die Daheimgebliebenen häufig belastender und nervenaufreibender sein kann, als für den betroffenen Soldaten selbst. Neben den möglichen Sorgen um den Liebsten, bürden wir als Soldaten dem eigenen Lebenspartner nicht nur die ein oder andere emotionale Last auf.
Insbesondere die Hürden im Alltag kommen während einer längeren Abwesenheit stärker zum Tragen, als wenn der eigene Partner tagtäglich nach Hause kommen kann. Als Kämpfer oder Kämpferin an der Heimatfront muss man nun von einem auf den anderen Tag allein den Haushalt schmeißen, die Kinder zur Schule bringen oder mit dem Hund Gassi gehen. Die Kinder müssen bekocht, die Wäsche gewaschen und der Rasen muss gemäht werden. Zudem kommt je nach Einsatzland die Sorge um das Wohlbefinden des eigenen Partners hinzu.

Ich appelliere daher auch immer an meine Soldatinnen und Soldaten, auch nach einem schweren oder frustrierenden Tag in der Ferne, sich die Zeit und Kraft zu finden und mit den Lieben daheim zu telefonieren oder auch wieder einmal einen Brief zu schreiben. Ein Einsatz ist somit nicht nur eine Herausforderung  für den einzelnen Soldaten, sondern auch eine herausfordernde Zeit für den gesamten Familien- und Freundeskreis.“

Horrido und alles Gute!
M Gerwing