Nach zwei Wochen Übung „Holsteiner Husar“ kehrten die Soldaten des Bataillons nicht in den gewohnten Alltag, sondern in eine gänzlich unbekannte Lage zurück. Das Corona-Virus Covid-19 – ein unsichtbarer Feind, legte Staat und Wirtschaft lahm. Auch für die Bundeswehr galt es, die Lage zu beurteilen und zu reagieren.

Ausbildung an der FLW zu Zeiten Covid-19.
Ausbildung an der FLW zu Zeiten Covid-19.

Absicht des Kommandeurs Oberstleutnant Tobias Aust war es, „unter kontinuierlicher Beurteilung der Lage“, mit einer Minimalbesetzung die Führungsfähigkeit und Reaktionsbereitschaft des Bataillons aufrecht zu erhalten – „von Sechs“ fährt auf Sicht!
In der konkreten Umsetzung bedeutete dies die Einteilung von Bereitschaftszügen, Transportkräften und einer Wachverstärkung. Alle Soldaten des Bataillons waren zudem bereit, bei Unterstützungsanträgen unverzüglich aus der Bereitschaft in die Kaserne zurückzukehren. Für den Dienst von Zuhause wurden viele Abläufe im Bataillon in Windeseile digitalisiert, ein interner Messenger etabliert sowie Tablets und Laptops bereitgestellt.Mit den Lockerungen der durch die Politik vorgegebenen
Einschränkungen im Mai begann auch der Parkplatz der Kaserne,
sich langsam wieder zu füllen. „Von Sechs“ nimmt wieder Fahrt auf, das „New Normal“ hält Einzug im Aufklärungsbataillon 6. Unter Federführung des Kommandeurs in Zusammenarbeit mit dem medizinischen Fachpersonal vor Ort wurde ein sogenannter „Corona-Knigge“ erstellt. Dieser fasst alle Hygiene- und Schutzmaßnahmen zusammen, sodass alle Angehörigen des Bataillons stets wissen, wie sie sich verhalten müssen, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Abstandsgebot, Mund-Nasenschutz und „kleine, feste Kampfgemeinschaften“ erschweren zwar den Dienstalltag, sorgen aber dafür, dass der Verband weiterhin frei von Infektionen bleibt und so seinem Auftrag gerecht werden kann. Der „Corona-Knigge“ findet dabei nicht nur innerhalb der Kaserne, sondern auch „draußen“ im Gefechtsdienst konsequente Anwendung.

Trotz aller Einschränkungen – Wirkung geht vor Deckung, die Erfüllung des Auftrages steht an erster Stelle. Deshalb gilt es, einsatzvorbereitende Ausbildung und Übungsvorhaben weiterhin durchzuführen.
Der 1. Feldnachrichtenzug beginnt seinen Einsatz im August. Die Einsatzvorbereitung hat daher höchste Priorität und wird derzeit, unter Einhaltung aller Auflagen, erfolgreich durchgeführt. Auch die Ausbildung an der „Fernbedienbaren leichten Waffenstation“ (FLW) für die gesamte Division findet weiterhin statt. Die Kombinierte Führer- und Truppenausbildung (KoFTrA) und anschließende vertiefenden Zugausbildung sind ebenfalls essentiell für die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft des Bataillons. Dabei erfordert die Ausbildung nicht nur eine Anpassung des täglichen Dienstes, sondern auch die lage-
bezogene Ergänzung der persönlichen Ausrüstung um den
allgegenwärtigen Mund-Nasenschutz.
Der Aufenthalt im Gefechtsübungszentrum des Heeres (GÜZ) als Ausbildungshöhepunkt wurde aufgrund von Corona leider
abgesagt.
Nichtsdestotrotz plant das Aufklärungsbataillon seinen neuen Höhepunkt mit den „Holstein Wochen“ im August. „Von Sechs“ behält den Angriffsschwung, es gilt bis zum Kernurlaubszeitraum weiter konsequent alle Maßnahmen umzusetzen, um den Urlaub gesund und sicher zu verbringen und so im August voller Elan mit den „Holstein Wochen“ in das zweite Halbjahr zu starten.


OL Linke