02/2021 Bataillon

gern hätte ich mit dieser ersten Begrüßung die Zeit nach
Corona mit einem bunten Strauß geplanter Veranstaltungen eingeleitet. Leider befinden wir uns jedoch erneut bzw. noch immer in der Pandemie und auch der Corona-Einsatz ist noch nicht zu Ende. Absagen, Verschiebungen, Testungen und Amtshilfeeinsätze begleiten uns weiter

Fast 20 Jahre war die Bundeswehr Teil der internationalen Streitkräfte in Afghanistan. Davon seit 2003 auch im Norden des Landes sowie seit 2005 in Masar-e Sharif, dem letzten deutschen Standort der Bundeswehr in Afghanistan.
Am 29. Juni 2021 schlossen sich hier sprichwörtlich die Tore und die letzten deutschen Kräfte verließen das Land am Hindukusch.

Der letzte deutsche Soldat hat Afghanistan verlassen, die Klänge des Großen Zapfenstreichs vor dem Reichstag zu Ehren der Gefallenen und Verwundeten, zum Dank und zur Würdigung des Einsatzes aller Beteiligten, sind verklungen. Jetzt gilt es auszuwerten und Lektionen zu lernen für zukünftige Einsätze, auf allen Ebenen, bis ganz oben, bis in die Politik, bis ins Parlament.

Die Truppenteile der PzGrenBrig 41, zu denen auch wir „Aufklärer von 6“ gehören, ist weit verstreut über Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. So sehen sich der Brigadekommandeur, Oberst Nawrat, und „seine“ Bataillonskommandeure nicht so oft Auge in Auge wie es wünschenswert wäre. Um so bedeutsamer ist es, von Zeit zu Zeit „in Klausur zu gehen“, weg vom Schreibtisch, vom Telefon und vom PC (was nicht zu 100% gelingt), um über anstehende Herausforderungen und deren Lösung zu beraten, die Ziffer 3a -Absicht der übergeordneten Führung- aufzunehmen, sich als „Schicksalsgemeinschaft“ kennenzulernen und auch die Besonderheiten des Stationierungsraumes zu erfahren.

Corona hatte die traditionelle Kohlfahrt 2021, geplant für Februar, bisher verhindert. Jetzt aber, am
07. August 2021, sollte es bei niedriger Inzidenz, hoher Impfquote und gelockerten Auflagen gelingen: Die Kohlfahrt wurde nachgeholt – wenn auch ganz anders als gewohnt.

Die Heimat des Aufklärungsbataillons 6 „Holstein“ trägt seit dem 12. August 2021 den neuen Namen „Oberst-Herrmann-Kaserne“. Fortan ist die Garnison nach dem Gründervater des Bataillons Werner Herrmann benannt, der 1961 als Kommandeur das vormalige Panzeraufklärungsbataillon 6 von Boostedt nach Eutin führte und es hier fest in der Region und der hiesigen Gesellschaft verankerte.

Die Erfahrungen aus meinem Einsatz in Mali würden wohl eher in ein Buch passen als in einen Bericht, ein dünnes Buch, aber immerhin. Ich möchte hier daher nur ein paar Schlaglichter auf meine Zeit in Koulikoro werfen. Als Militärseelsorger habe ich das 25. Deutsche Kontingent EUTM MLI begleitet, vom 8.4. bis zu, 20.8.21. Ich beginne mit einem Thema, das sich anbietet für die Zeitschrift der Kameradschaft: die Kameradschaft.

Bei den „Goldgelben Tagen“ auf dem Truppenübungsplatz Wüstenei lädt das Bataillon Gäste aus seinen Patengemeinden und seine Reserveoffiziere ein. Dabei wird nicht nur scharf geschossen – auch Geselligkeit und viele Informationen rund um das Bataillon stehen auf dem Programm.

Geländebesprechungen sind seit jeher ein wesentlicher
Bestandteil taktischer Ausbildung, um operative Maß-
nahmen und Abläufe vor Ort zu prüfen und zu bewerten, sie von der Theorie in die Praxis zu übertragen.
Militärhistorische Geländebesprechungen hingegen dienen dazu, taktische Abläufe im Gelände nachzuvollziehen, sich ein Bild zu machen vom Gelände, von der Besonderheiten und Herausforderungen des „Tatorts“ für taktisches
Handeln – und Lehren daraus abzuleiten. Sie ermöglichen aber auch, eine Ahnung von den Herausforderungen und die Leistungen, der Opferbereitschaft, der Verzweiflung, dem Mut und der Tapferkeit der Truppe zu bekommenen, die hier gekämpft hat.

Das Zusammenwirken von Kampf- und Kampfunterstützern im Gefecht ist zwingend und überlebensnotwendig – eine Binsenweisheit.
Folgerichtig ist das gemeinsame Üben ein Dauerthema, und die Zusammenarbeit mit Pionieren von besonderer Wichtigkeit – wie ja schon im Beitrag ALÜ-Gewässerübergang dargelegt.